Die multi-methodisch arbeitende Relektüre des platonischen Symposion, die hier in Angriff genommen wird, stellt drei Problemkomplexe in den Mittelpunkt: die Kritik Platons am Mythos und am mündlich Tradierten, seine tiefe Skepsis hinsichtlich der Vermittelbarkeit von Wissensinhalten - und den für die europäische Geistesgeschichte nicht unbedeutenden Versuch, qua Sublimierung des Eros eine gründliche Verdrängung des Körperlichen theoretisch zu fundieren und die Sprache der Liebe philosophisch nutzbar zu machen. Diese "Umdeutung" und "Bereinigung" des Erotischen betrifft, wie insbesondere die Analyse der Diotima-Rede zeigt, gleichzeitig den Bereich des Weiblichen.
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