"Man trinkt, um zu vergessen", so heißt es wohl. Sie hingegen war schon von Kindesbeinen an der Meinung, solche Allgemeinplätze seien meistens nicht nur allgemein, sondern auch falsch. Zustande gekommen durch tumbes Nachplappern eines im ersten Moment als geistreich wahrgenommenen Ausspruchs manifestieren sie sich im Sprachgebrauch und erlangen in der allgemeinen Wahrnehmung eine Gültigkeit, die ihnen nicht zusteht. So zumindest sah sie die Sache und darin wollte sie sich auch nicht beirren lassen. Obwohl es, wie sie sich in seltenen Augenblicken eingestand, durchaus auch an ihr liegen könnte, dass Allgemeinplätze versagten und somit nicht an deren Unzulänglichkeit. Vielleicht war sie es, die sich weitab aller Gepflogenheiten bewegte. Und daher ihre Vergangenheit auf andere Art bewältigte: Sie trank, um sich zu erinnern.