Reisen zu den Orten des Schreckens Der sowjetische Gulag war eine der größten Tötungsmaschinen in einem Jahrhundert der Tötungsmaschinen. Niemand war sicher. Masha Gessen und Misha Friedman sind quer durch Russland gereist, zu den Orten des Schreckens, haben mit Menschen gesprochen und Schicksale rekonstruiert. Bewusst geworden ist ihnen dabei vor allem eines: Der Terror des Gulag ist nicht etwa vergessen. Man hat sich nie richtig an ihn erinnert.
Der sowjetische Gulag war eine der größten Tötungsmaschinen in einem Jahrhundert der Tötungsmaschinen. Niemand war sicher. Masha Gessen und Misha Friedman sind quer durch Russland gereist, zu den Orten des Schreckens, haben mit Menschen gesprochen und Schicksale rekonstruiert. Bewusst geworden ist ihnen dabei vor allem eines: Der Terror des Gulag ist nicht etwa vergessen. Man hat sich nie richtig an ihn erinnert.
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Autorenporträt
Masha Gessen wurde 1967 in Moskau geboren und emigrierte Anfang der 1980er-Jahre mit ihren Eltern in die USA. Nach dem Ende der Sowjetunion kehrte sie nach Russland zurück und berichtete als Journalistin aus Moskau. Gessen gilt als eine der eloquentesten Stimmen der Opposition gegen Wladimir Putin, ihre Putin-Biografie »Der Mann ohne Gesicht« (2012) war ein internationaler Bestseller. Für ihr Russland-Buch »Die Zukunft ist Geschichte« (2018) bekam sie den National Book Award 2017 verliehen sowie den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2019. Sie lebt mit ihrer Frau und zwei Kindern in New York City und schreibt für The New Yorker und The New York Times.Misha Friedman wurde 1977 in der Sowjetunion geboren, auf dem Gebiet der heutigen Republik Moldau. Auch er emigrierte, studierte Wirtschaft und Internationale Beziehungen in Großbritannien und den USA. In seiner Arbeit als Fotograf beschäftigt er sich mit Russland und der Ukraine, mit Korruption und Patriotismus dort (
»The Idealists«, 2018) oder mit homosexueller Liebe unter Putin (»Lyudmila and Natasha«, 2015). Friedman hat für seine Fotografien viele Preise erhalten, unter anderem vom Pulitzer Center on Crisis Reporting. Er lebt mit seiner Familie in New York City und veröffentlicht in The New Yorker, The New York Times, Le Monde und Der Spiegel.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Viktor Funk lobt Masha Gessen und Misha Friedman für ihren Versuch, russische Geschichte zu bewahren und zu verstehen. Wie in Putins Russland die Aufarbeitung des stalinistischen Terrors und das Gedenken an die Opfer systematisch be- und verhindert wird, zeigen Gessen und Friedman laut Rezensentin anhand von einzelnen Aspekten und Orten der Gulag-Geschichte. Dass die Ordnung der Fotos im Band nicht nachvollziehbar ist, schmälert den Erkenntnisgewinn für Funk zwar geringfügig, Gessens essayistische Texte über Putin oder Menschen, die noch immer nach ihren Angehörigen und ihren Wurzeln suchen, scheinen ihr jedoch von unwiderstehlicher Kraft und moralischer Integrität.
Gessen und Friedman haben in 'Vergessen' getan, was sie konnten: Sie haben nach Stalins Gulags in Putins Russland gesucht, um gegen das Verlöschen der Erinnerung anzukämpfen. (...) Das Buch, das dabei herausgekommen ist, wird Ihnen lange Zeit den Schlaf rauben. Malcom Jones The Daily Beast, 5. März 2018
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