Christian Mähr lädt ein zu einem naturwissenschaftlichen Panoptikum. Er führt durch die Keller und Dachböden der Technikgeschichte, wo längst vergessene Erfindungen schlummern. Wer kennt noch die geniale Honigmannsche Natronlok, die jahrelang lärm- und abgasfrei durch Berlin und Aachen fuhr, ehe sie überraschend ausstarb? Oder den Stirlingmotor und das Ionentriebwerk? Viele dieser nach Science-Fiction klingenden Erfindungen erweisen sich als zu Unrecht verworfen. Christian Mähr macht auf dem Abstellgleis der Erfindungsgeschichte unerhörte Entdeckungen und stellt die zehn spannendsten Ideen vor, die in ihrer Epoche aus technischen Gründen keine Chance hatten oder nicht in die Zeit passten. Für jeden verständlich erklärt Christian Mähr zugrunde liegende Vorgänge und verblüffende Ideen der Erfindungen und bettet sie geistreich ein in die Umstände ihrer Entwicklung und ihres Verschwindens.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Viel Schweiß und viel Inspiration bleiben vergebens, weil die Welt nicht braucht, was man ersonnen. Ein wenig Gerechtigkeit lässt nun der österreichische Schriftsteller Christian Mähr dem Vergessenen widerfahren, neun Erfindungen des 19. und des 20. Jahrhunderts, die den Durchbruch nie geschafft haben. Weil sie zu spät kamen - oder, wer weiß, zu früh. Oder weil ihr praktischer Nutzen zu begrenzt war. Vorgestellt werden der "hydraulische Widder" oder der "Flettner-Rotor" in der Schifffahrt, aber auch die von Esperanto, einer bedingt erfolgreichen Erfindung, überflügelte Kunstsprache Volapük. Die Darstellung der unglücklichen Erfindungen ist dem Autor freilich nicht immer gut gelungen, bedauert der Rezensent (Kürzel "jdl."). Ein systematisches Interesse sei ohnehin kaum auszumachen - jedoch scheint auch der Plauderton, den Mähr immer wieder ironisierend anschlägt, dem Lesevergnügen abträglich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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