Über lange Zeit wurden Zwangsarbeiter_innen in der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg ausgeblendet. Deshalb ist das Schicksal von Millionen durch Zwangsarbeit ausgebeuteten Menschen weitgehend unbekannt. Mit ihren Stadtteilrundgängen durch die Leipziger Viertel Connewitz und Lindenau sensibilisieren die Autor_innen Florian Schäfer und Paula Mangold für ein vergessenes Stück lokaler Geschichte. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen nicht nur die funktionalen Aspekte der Lager und Arbeitsstellen, sondern auch die Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter. Anhand ausgewählter Orte wird die Versorgung und Unterbringung, das Verhältnis der ausländischen Arbeiter_innen zur deutschen Bevölkerung und ihr Alltag nachgezeichnet. Neben Zwangsarbeit werden auch weitere Aspekte Leipziger NS-Geschichte wie „Arisierung“ und Widerstand angeschnitten.