Im August 1873 entdeckte eine österreichisch-ungarische Expedition im Polarmeer eine Inselgruppe und gab ihr den Namen"Kaiser-Franz-Joseph-Land". Die Besatzung musste ihr vom Packeis umklammertes Schiff zurücklassen und auf Schlitten und Booten die gefährliche Rückreise antreten. Christoph Ransmayr hat dieser abenteuerlichen Reise mit dem Bestseller"Die Schrecken des Eises und der Finsternis"ein literarisches Denkmal gesetzt.
1928 wurde das Archipel in das sowjetische Hoheitsgebiet eingegliedert; danach war es lange Zeit unzugänglich. Erst seit wenigen Jahren sind Reisen in dieses
vergessene Land möglich.
Der renommierte Fotograf Helfried Weyer hat mit dem Fernsehjournalisten Peter von Sassen an der ersten Expedition der Gegenwart in diese zu Russland gehörende Region teilgenommen. Die Fotografien, die Weyer mitbrachte, zeigen eine ursprüngliche, atemberaubend schöne Welt aus Licht, Eis und Stille. Peter von Sassen beschreibt in einem einleitenden Text die Reise aus seiner Sicht. Auszüge aus dem Expeditionsbericht von 1873 und historische Illustrationen komplettieren dieses außergewöhnliche Buch über eine außergewöhnliche Reise in ein unbekanntes Land.
1928 wurde das Archipel in das sowjetische Hoheitsgebiet eingegliedert; danach war es lange Zeit unzugänglich. Erst seit wenigen Jahren sind Reisen in dieses
vergessene Land möglich.
Der renommierte Fotograf Helfried Weyer hat mit dem Fernsehjournalisten Peter von Sassen an der ersten Expedition der Gegenwart in diese zu Russland gehörende Region teilgenommen. Die Fotografien, die Weyer mitbrachte, zeigen eine ursprüngliche, atemberaubend schöne Welt aus Licht, Eis und Stille. Peter von Sassen beschreibt in einem einleitenden Text die Reise aus seiner Sicht. Auszüge aus dem Expeditionsbericht von 1873 und historische Illustrationen komplettieren dieses außergewöhnliche Buch über eine außergewöhnliche Reise in ein unbekanntes Land.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.11.2006Tafelberge im Goldenen Schnitt
Im Jahr 1873 entdeckten die österreichischen Offiziere Peyer und Weybrecht während ihrer genaugenommen bereits gescheiterten Nordpol-Expedition eine Inselgruppe im Polarmeer, die sie dem Kaiser zu Ehren Franz-Joseph-Land tauften - ein Archipel, von bizzarer Schönheit, aber bestenfalls von politischem Wert. Auf die Landkarte unseres Bewußtseins brachte sie deshalb erst der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr mit seinem Roman "Die Schrecken des Eises und der Finsternis". Ohne dort gewesen zu sein, wurde Ransmayr zum Botschafter dieses öden wie rätselhaften Landstrichs - und machte ihn mit seinem Buch zum Sehnsuchtsziel des Abenteuertourismus. Als im Sommer 2003 der russische Eisbrecher "Kapitän Dranitsyn" mit einer Gruppe von Pauschaltouristen Franz-Joseph-Land anlief, war nicht nur Ransmayr an Bord - als Ehrengast; sondern auch der nicht ganz unbekannte Landschaftsfotograf Helfried Weyer. Auch er profitiert vom literarischen Ruhm der Inseln - und legt nun einen Bildband mit den Fotos der Reise vor. Daß er dem mystischen Ruf der Inseln nicht vollends gerecht wird, liegt nicht an deren Topographie. Vielmehr folgt Weyer dem ästhetischen Prinzip all seiner Bücher, vertraut einem blauen Himmel und dem Goldenen Schnitt - zeigt, wofür sich der Begriff der Kalenderfotografie eingebürgert hat. Das ist nett. Aber aufregender wäre eine ernste Auseinandersetzung mit der Landschaft gewesen.
F.L.
"Vergessene Inseln im Eis - Eine Expedition ins Kaier-Franz-Joseph-Land" von Helfried Weyer (Fotos) und Peter von Sassen (Text). Nicolai, Berlin 2006. 160 Seiten, viele Fotos, einige Karten. Gebunden, 34,90 Euro. ISBN: 3-89479-302-3.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Jahr 1873 entdeckten die österreichischen Offiziere Peyer und Weybrecht während ihrer genaugenommen bereits gescheiterten Nordpol-Expedition eine Inselgruppe im Polarmeer, die sie dem Kaiser zu Ehren Franz-Joseph-Land tauften - ein Archipel, von bizzarer Schönheit, aber bestenfalls von politischem Wert. Auf die Landkarte unseres Bewußtseins brachte sie deshalb erst der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr mit seinem Roman "Die Schrecken des Eises und der Finsternis". Ohne dort gewesen zu sein, wurde Ransmayr zum Botschafter dieses öden wie rätselhaften Landstrichs - und machte ihn mit seinem Buch zum Sehnsuchtsziel des Abenteuertourismus. Als im Sommer 2003 der russische Eisbrecher "Kapitän Dranitsyn" mit einer Gruppe von Pauschaltouristen Franz-Joseph-Land anlief, war nicht nur Ransmayr an Bord - als Ehrengast; sondern auch der nicht ganz unbekannte Landschaftsfotograf Helfried Weyer. Auch er profitiert vom literarischen Ruhm der Inseln - und legt nun einen Bildband mit den Fotos der Reise vor. Daß er dem mystischen Ruf der Inseln nicht vollends gerecht wird, liegt nicht an deren Topographie. Vielmehr folgt Weyer dem ästhetischen Prinzip all seiner Bücher, vertraut einem blauen Himmel und dem Goldenen Schnitt - zeigt, wofür sich der Begriff der Kalenderfotografie eingebürgert hat. Das ist nett. Aber aufregender wäre eine ernste Auseinandersetzung mit der Landschaft gewesen.
F.L.
"Vergessene Inseln im Eis - Eine Expedition ins Kaier-Franz-Joseph-Land" von Helfried Weyer (Fotos) und Peter von Sassen (Text). Nicolai, Berlin 2006. 160 Seiten, viele Fotos, einige Karten. Gebunden, 34,90 Euro. ISBN: 3-89479-302-3.
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