Inhalt
Ohne von einander zu wissen, wachen eine Frau und ein Mann an verschiedenen Stellen eines Waldes auf. Sie können sich beide nicht daran erinnern, wie sie dort hin gekommen sind, sie wissen nicht einmal, wer sie sind. Nach dem ersten Schock beginnen sie beide die Gegend zu erkunden und
gelangen zu einem Haus, wo sie aufeinander treffen.
Sie werden zunächst zu einer Zweckgemeinschaft,…mehrInhalt
Ohne von einander zu wissen, wachen eine Frau und ein Mann an verschiedenen Stellen eines Waldes auf. Sie können sich beide nicht daran erinnern, wie sie dort hin gekommen sind, sie wissen nicht einmal, wer sie sind. Nach dem ersten Schock beginnen sie beide die Gegend zu erkunden und gelangen zu einem Haus, wo sie aufeinander treffen.
Sie werden zunächst zu einer Zweckgemeinschaft, geben sich Namen, erkunden das Haus und die Umgebung und müssen feststellen, dass sie weder Kontakt zur Außenwelt aufnehmen, noch auf Hilfe hoffen können. Paula und Johannes, wie sie sich nun nennen, finden mit der Zeit zueinander und leben ihre Liebe in ihrem kleinen Paradies. Doch eines Tages tauchen Menschen auf und wollen ihnen die Antworten auf die Fragen geben, die sie sich vor vielen Monaten, bei ihrem ersten Aufeinandertreffen gestellt haben, für die sie sich nun aber gar nicht mehr interessieren. Doch es gibt kein Entkommen, schonungslos erfahren sie die ganze Geschichte und stehen vor den Trümmern ihres so kurzen gemeinsamen Lebens.
Protagonisten
„Sie“ und „Er“ wachen unabhängig von einander auf einer Insel auf und Treffen sich nach einiger Zeit, um festzustellen, dass sie das gleiche Schicksal teilen. Sie geben sich die Namen Paula und Johannes.
Die beiden sind schwer zu charakterisieren, da sie sich in einer Ausnahmesituation befinden. Sie müssen sich arrangieren, entdecken sich, entdecken den anderen, sind fernab von Zivilisation.
Die beiden Protagonisten wissen zu Beginn genau so wenig über sich, wie der Leser. In den Monaten ihres Zusammenlebens geschieht hin und wieder etwas, was sie auf ihr früheres Leben schließt lässt. Beispielsweise entdeckt Johannes seine Liebe zum Schreiben und Paula stellt fest, dass sie ärztliche Versorgung leisten kann. Im Nachhinein erfahren die beiden, dass sie damit sehr nah an der Wahrheit lagen.
Handlung
Ich fand den Einstieg in die Geschichte sehr schwer. Für mich hatte das eher weniger von einem Krimi, als vielmehr von einem Fantasy-Roman, denn welchen Grund sollte es auch geben, dass die beiden Protagonisten sich nicht mehr daran erinnern konnten, wer sie waren und woher sie kamen, wie sie aussahen und wie ihre Stimme klang.
Das hat mir auf den ersten Seiten viele Längen beschert. Doch das Durchhalten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Liebesgeschichte, die sich langsam zwischen den beiden entwickelt, ist wunderbar geschrieben. Die Macht der Liebe zeigt sich darin, dass die beiden sich zuerst an ihr kleines Paradies gewöhnen und sich später nicht mehr vorstellen können, in eine Zivilisation zurückzukehren, bzw. sogar Angst davor haben.
Die Auflösung über den Gedächtnisverlust fand ich sehr spannend konstruiert. Ich möchte nicht zuviel verraten, denn dieser Teil ist maßgeblich für die ganze Geschichte.
Schreibstil
Den Schreibstil von Barbara Leciejewski habe ich mehrfach unterschiedlich aufgenommen. Am Anfang war er etwas kühl, die Liebesgeschichte eher zart, während die Auflösung um die Vergangenheit etwas härter und manchmal sogar schonungslos war. Die Beschreibungen der Umgebung sind bildhaft, so dass man als Leser vor dem inneren Auge sehen konnte, was die beiden Protagonisten so fasziniert hat.
Fazit
„Vergiss nicht, dass wir uns lieben“ von Barbara Leciejewski ist ein etwas anderes Buch, an das man keine Erwartungen stecken darf. Damit meine ich nicht die Wertung des Buches, sondern, dass man keine Liebesgeschichte erwarten darf und auch keinen Krimi. Als Leser muss man sich auf das Buch einlassen können.
Hier hat sich das Durchhalten ganz eindeutig gelohnt, denn obwohl ich anfangs einige Absätze nur quer gelesen habe, hat mich die Handlung dann gepackt, mir eine zarte Liebesgeschichte und danach ein Thema beschert, über das man ruhig einmal nachdenken darf.