Mit scharfer Beobachtungsgabe und einem ausgeprägten Sinn für schräge Typen blickt die junge russische Autorin auf ihre Wahlheimat Deutschland.
Lenins Mumie in der Gemüsetruhe eines Berliner Supermarkts, Jesus erscheint doppelt am Himmel, Performances mit tödlichem Ausgang, ein Penner in der Philharmonie, ein Transvestit mit vier Kindern, eine Ratte, die zum liebsten Haustier wird, ein junger Russe, der die Asche seiner Mutter im Rucksack mit sich herumträgt.
Julia Kissinas Geschichten werden bevölkert von abgedrehten Typen, von all jenen in den deutschen Großstädten, die nicht in schönen Villen wohnen und keine dicken Autos fahren. Täglich begegnen sie einem auf Vernissagen, Performances und Partys, sie hängen in Bars, Clubs, Cafés und Kneipen herum. Sie kommen aus allen Ecken der Welt und schlagen sich auf nicht immer nur legale Weise durch. Kissina erzählt Geschichten über Menschen, die bei aller Übertreibung und Komik voller Sympathie geschildert und nie denunziert werden.
Lenins Mumie in der Gemüsetruhe eines Berliner Supermarkts, Jesus erscheint doppelt am Himmel, Performances mit tödlichem Ausgang, ein Penner in der Philharmonie, ein Transvestit mit vier Kindern, eine Ratte, die zum liebsten Haustier wird, ein junger Russe, der die Asche seiner Mutter im Rucksack mit sich herumträgt.
Julia Kissinas Geschichten werden bevölkert von abgedrehten Typen, von all jenen in den deutschen Großstädten, die nicht in schönen Villen wohnen und keine dicken Autos fahren. Täglich begegnen sie einem auf Vernissagen, Performances und Partys, sie hängen in Bars, Clubs, Cafés und Kneipen herum. Sie kommen aus allen Ecken der Welt und schlagen sich auf nicht immer nur legale Weise durch. Kissina erzählt Geschichten über Menschen, die bei aller Übertreibung und Komik voller Sympathie geschildert und nie denunziert werden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Bestens unterhalten hat sich Rezensent Ulrich M. Schmid bei der Lektüre dieses Erzählbandes von Julia Kissina. Er bescheinigt der russischen Fotografin, Aktionskünstlerin und Autorin, die seit 1990 in Deutschland lebt, einen "unverkennbar eigenen Ton", der auch in der Übersetzung gut rüber kommt. Mit ihrer "rotzfrechen, bisweilen auch derben Schreibweise" pfeife sie auf alle "literarischen Anstandsregeln", die sie freilich als Negativfolie für ihre Provokation benötige. Im Mittelpunkt der Geschichten sieht Schmid den "ganz normalen Wahnsinn der russisch-deutschen Boheme", die Kissina nicht nur aus eigener Erfahrung kennt, sondern auch mitgestaltet hat. So kann man nach Ansicht Schmids "Vergiss Tarantino" durchaus auch "künstlerische Installation ihrer eigenen Existenz" lesen. Insgesamt würdigt er die Autorin als "kraftvolle Stimme" der russischen Gegenwartsliteratur, mit der man noch zu rechnen haben werde.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH