Die Aufdeckung von verdeckten Ausschüttungen und verdeckten Einlagen gehört zu den Standardmethoden im österreichischen Körperschaftsteuerrecht. Die schnelle Weiterentwicklung des Steuerrechts hat jedoch dazu geführt, dass verdeckte Ausschüttungen und verdeckte Einlagen aus der Sicht der Steuerpflichtigen immer weniger attraktiv erscheinen. Genauer gesagt hat sich die Vorteilhaftigkeit umgedreht. Die Verdeckung von gesellschaftsrechtlichen Transaktionen in vermeintlich betrieblichen Vorgängen zwischen Kapitalgesellschaft und Gesellschafter wird durch den contrarius actus dazu verdrängt. Dieser contrarius actus besteht darin, angemessene Leistungsbeziehungen zwischen Kapitalgesellschaft und Gesellschafter in gesellschaftsrechtlichen Vorgängen zu verstecken (verdeckte Leistungsbeziehungen). Dieses Buch befasst sich mit der Behandlung von solch verdeckten Leistungsbeziehungen. In diesem Kontext spielt vor allem die Abgrenzung zwischen gesellschaftsrechtlichen Vorgängen und Leistungsbeziehungen eine große Rolle.