Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Sonderpädagogik), 195 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Trotz der hohen Anspruchssetzung erfüllt die Diplomarbeit die gesetzten Ziele stets zur vollsten Zufriedenheit und beleuchtet das gewählte Thema kritisch reflektierend und aus verschiedenen wissenschaftstheoretischen Ansätzen. Nach einer eingehenden Betrachtung der zugrundeliegenden sonderpädagogsichen Disziplinen, der Verhaltensgestörten- und der Hörgeschädigtenpädagogik, analysiert die Arbeit die gewählte Fragestellung aus einer konstruktivistischen und leibphänomenologischen Perspektive heraus und wird damit dem Anspruch einer wissenschaftstheoretisch gut fundierten Untersuchung gerecht. , Abstract: Wissenschaftler und Praktiker der Hörgeschädigtenpädagogik stellen fest, dass gehörlose Kinder und Jugendliche immer häufiger zusätzliche Schwierigkeiten haben - im Besonderen Verhaltensauffälligkeiten. Dieser Umstand tritt bei Gehörlosen anscheinend häufiger auf als in einer vergleichbaren Gruppe mit Kindern ohne Hörschädigung.
Durch die veränderten Bedingungen entsteht für Lehrer, Erzieher und andere Personen, die in diesem Bereich tätig sind, notwendigerweise auch eine veränderte Anforderung an das Arbeiten mit diesen Kindern und Jugendlichen. Für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit ist es hierbei notwendig, dass sich der Praktiker sowohl mit der Hörgeschädigten- als auch mit der Verhaltensgestörtenpädagogik beschäftigt und die jeweiligen Ansätze und Vorgehensweisen miteinander abgleicht.
Die vorliegende Arbeit möchte sich bei dem Methodenstreit über die richtige Förderung von gehörlosen Kindern und Jugendlichen innerhalb der Hörgeschädigtenpädagogik weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen. Weder die Förderung mit Lautsprache noch die mit Gebärdensprache kann für den gesamten Bereich der Hörgeschädigtenpädagogik als der richtige Weg bezeichnet und gefordert werden.
Vielmehr ist es angebracht, genau diejenige Vorgehensweise zu favorisieren, die für das jeweilige Kind die optimale Ausnutzung seiner Möglichkeiten darstellt. Anders formuliert: Ressourcenorientiertes Denken und Handeln ist angebracht.
In Kapitel 2 werden zunächst die elementaren Begriffe Verhaltensauffälligkeit und Gehörlosigkeit differenziert erläutert, bevor in Kapitel 3 die erwähnte Beobachtung zur (steigenden) Häufigkeit von Verhaltensauffälligkeiten bei Gehörlosen auf seine Richtigkeit überprüft wird. Hierzu werden die Ergebnisse einiger empirischer Studien zusammenfassend dargestellt. Außerdem wird gezeigt, ob es bestimmte gehörlosentypische Verhaltensauffälligkeiten gibt. Danach wird in Kapitel 4 analysiert, welche Erklärungen es für die Auffälligkeiten bei gehörlosen Kindern und Jugendlichen gibt. Es werden dabei sowohl Risikofaktoren auf der Seite des Kindes, Ursachen, die sich eher den Eltern zuordnen lassen, als auch Bedingungen, auf Seiten von Fachleuten berücksichtigt. [...]
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Durch die veränderten Bedingungen entsteht für Lehrer, Erzieher und andere Personen, die in diesem Bereich tätig sind, notwendigerweise auch eine veränderte Anforderung an das Arbeiten mit diesen Kindern und Jugendlichen. Für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit ist es hierbei notwendig, dass sich der Praktiker sowohl mit der Hörgeschädigten- als auch mit der Verhaltensgestörtenpädagogik beschäftigt und die jeweiligen Ansätze und Vorgehensweisen miteinander abgleicht.
Die vorliegende Arbeit möchte sich bei dem Methodenstreit über die richtige Förderung von gehörlosen Kindern und Jugendlichen innerhalb der Hörgeschädigtenpädagogik weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen. Weder die Förderung mit Lautsprache noch die mit Gebärdensprache kann für den gesamten Bereich der Hörgeschädigtenpädagogik als der richtige Weg bezeichnet und gefordert werden.
Vielmehr ist es angebracht, genau diejenige Vorgehensweise zu favorisieren, die für das jeweilige Kind die optimale Ausnutzung seiner Möglichkeiten darstellt. Anders formuliert: Ressourcenorientiertes Denken und Handeln ist angebracht.
In Kapitel 2 werden zunächst die elementaren Begriffe Verhaltensauffälligkeit und Gehörlosigkeit differenziert erläutert, bevor in Kapitel 3 die erwähnte Beobachtung zur (steigenden) Häufigkeit von Verhaltensauffälligkeiten bei Gehörlosen auf seine Richtigkeit überprüft wird. Hierzu werden die Ergebnisse einiger empirischer Studien zusammenfassend dargestellt. Außerdem wird gezeigt, ob es bestimmte gehörlosentypische Verhaltensauffälligkeiten gibt. Danach wird in Kapitel 4 analysiert, welche Erklärungen es für die Auffälligkeiten bei gehörlosen Kindern und Jugendlichen gibt. Es werden dabei sowohl Risikofaktoren auf der Seite des Kindes, Ursachen, die sich eher den Eltern zuordnen lassen, als auch Bedingungen, auf Seiten von Fachleuten berücksichtigt. [...]
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