"Ich bin gross und stark. Ich muss essen. Ich habe drei Hunde, die sind auch gross und stark, die wollen auch fressen." (Liza Cody, Eva schlägt zu)"Und was sind Sie, bitteschön? Frau oder Mann?""Weder noch: Ich bin eine Übersetzerin." (Barbara Wilson, Ein Nachmittag mit Gaudi)
Dies sind die Stimmen einiger Protagonistinnen aus neueren Krimis von Frauen, die in den 1980er und 1990er Jahren vorübergehend unter dem Label "Frauenkrimi" vermarktet wurden. Als "Sisters in Crime" organisiert, setzen sich die Autorinnen erfolgreich für die Förderung weiblichen Krimischaffens ein und entwerfen Figuren jenseits traditioneller Genderrollen und Heteronorm. Ob Kommissarin oder Forensikerin, Privatermittlerin oder Amateurin, Täterin oder Rächerin: allen Protagonistinnen gemeinsam sind Unerschrockenheit, Handlungsfähigkeit und ein Sensorium für Genderfragen. Der "Frauenkrimi" wird so zum Ort der Verhandlung von neuen Geschlechterpositionierungen.
Anlass zu Auseinandersetzungen auf Text- und Kontextebene bieten etwa der Zweifel an der Tauglichkeit des Krimigenres für die Verbreitung feministischer Anliegen, die Kritik an der Gestaltung weiblicher "Wuchtbrummen" im Rahmen des medialen Trends zur starken Frau oder die Thematisierung zwischengeschlechtlicher, sexualisierter Gewalt, die zur Bildung eines neuen Figurentypus führt - der furiosen Rächerin und Richterin von Unrecht, das an Frauen verübt wird. Neuere Texte gestalten zudem den schönen, erotischen Mann, der sich gezielt dem begehrenden weiblichen Blick präsentiert, und integrieren ihn zugleich als potenziellen "homme fatal" in die Kriminarration.
Diese "new wave of crime writing" findet seit den 1980er Jahren in allen Krimisubgenres intermedial und international Verbreitung. Die breite öffentliche Aufmerksamkeit und die damit verbundenen Kontroversen, die zum Teil bis heute andauern, sind Gegenstand der Studie. Zur Analyse der textinternen und -externen Verhandlungen werden dreissig international verbreitete angelsächsische Frauenkrimiserien sowie Verlagsunterlagen, Werbeanzeigen, Mailinglisten, Leserbriefe, en und Forschungsarbeiten aus dem deutschen und englischen Sprachraum beigezogen.
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Dies sind die Stimmen einiger Protagonistinnen aus neueren Krimis von Frauen, die in den 1980er und 1990er Jahren vorübergehend unter dem Label "Frauenkrimi" vermarktet wurden. Als "Sisters in Crime" organisiert, setzen sich die Autorinnen erfolgreich für die Förderung weiblichen Krimischaffens ein und entwerfen Figuren jenseits traditioneller Genderrollen und Heteronorm. Ob Kommissarin oder Forensikerin, Privatermittlerin oder Amateurin, Täterin oder Rächerin: allen Protagonistinnen gemeinsam sind Unerschrockenheit, Handlungsfähigkeit und ein Sensorium für Genderfragen. Der "Frauenkrimi" wird so zum Ort der Verhandlung von neuen Geschlechterpositionierungen.
Anlass zu Auseinandersetzungen auf Text- und Kontextebene bieten etwa der Zweifel an der Tauglichkeit des Krimigenres für die Verbreitung feministischer Anliegen, die Kritik an der Gestaltung weiblicher "Wuchtbrummen" im Rahmen des medialen Trends zur starken Frau oder die Thematisierung zwischengeschlechtlicher, sexualisierter Gewalt, die zur Bildung eines neuen Figurentypus führt - der furiosen Rächerin und Richterin von Unrecht, das an Frauen verübt wird. Neuere Texte gestalten zudem den schönen, erotischen Mann, der sich gezielt dem begehrenden weiblichen Blick präsentiert, und integrieren ihn zugleich als potenziellen "homme fatal" in die Kriminarration.
Diese "new wave of crime writing" findet seit den 1980er Jahren in allen Krimisubgenres intermedial und international Verbreitung. Die breite öffentliche Aufmerksamkeit und die damit verbundenen Kontroversen, die zum Teil bis heute andauern, sind Gegenstand der Studie. Zur Analyse der textinternen und -externen Verhandlungen werden dreissig international verbreitete angelsächsische Frauenkrimiserien sowie Verlagsunterlagen, Werbeanzeigen, Mailinglisten, Leserbriefe, en und Forschungsarbeiten aus dem deutschen und englischen Sprachraum beigezogen.
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