Auch in diesem Thriller muss sich Hattinger, diesmal allerdings im Team, wieder mit abartigen Tatsachen auseinander setzen. Er hat es mit einem verstörten Jungen in einer Jacke aus menschlicher Haut, einer vermissten Frau und einem ermordeten Pärchen zu tun und geht auch hier wieder an seine
Grenzen. Haben die Fälle alle miteinander zu tun? Und was ist mit den Parallelen zu einem alten Fall, der…mehrAuch in diesem Thriller muss sich Hattinger, diesmal allerdings im Team, wieder mit abartigen Tatsachen auseinander setzen. Er hat es mit einem verstörten Jungen in einer Jacke aus menschlicher Haut, einer vermissten Frau und einem ermordeten Pärchen zu tun und geht auch hier wieder an seine Grenzen. Haben die Fälle alle miteinander zu tun? Und was ist mit den Parallelen zu einem alten Fall, der sich vor rund fünf Jahren ereignete, dessen Täter seitdem Patient in einer psychiatrischen Klinik ist. Handelt es sich hierbei um einen falsch-Verurteilten? Fragen über Fragen, die es hier zu klären gibt, während sich die Dinge mehr und mehr zuspitzen...
Mark Franley schreibt seine Geschichte aus den unterschiedlichsten Perspektiven in der dritten Person im Präteritum. Dabei erhalte ich nicht nur einen guten Überblick über die Personenkonstellationen und die Gesamtsituation, sondern werde auch schnell wieder mit Ruben Hattinger warm, obwohl er es dem Leser nicht immer leicht macht. Dennoch mag ich seine skurrile, hartnäckige und sarkastische Art in diesem Fall gut leiden, jedoch bin ich sonst meist eher der Fan von positiven Lebemännern als Ermittler :D Aber nach solchen Fällen, mit denen sich Hattinger schon beschäftigen musste, ist es wahrscheinlich kein Wunder, dass er schon etwas abgebrüht ist.
Die Geschehnisse gehen mir auch hier wieder unter die Haut, sie sind wirklich abartig, aber auch abartig faszinierend. Sowas hat ja schon irgendwie so seine Sogwirkung, jedenfalls bei mir. Und Mark Franley versteht sich gut darin, die Dinge beim Namen zu nennen, aber gleichzeitig auch nicht alles direkt vorweg zu nehmen. Er liefert immer wieder neue Puzzleteile, die den Leser glauben lassen, er bekäme immer mehr Klarheit, und reißt das Ruder dann schließlich wieder erneut herum. Sowas finde ich genial, da es den Leser ordentlich auf Trab hält!
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht, fesselnd und niveauvoll, sodass ich nicht das Gefühl hab, einen seichten, simplem Groschenroman zu lesen. Er fordert mich und meine Gehirnzellen immer wieder neu heraus und lässt mich mitfiebern, mitleiden und mitermitteln. Die Schauplätze sind dabei gut vorstellbar. Die Kapitel halten sich in angenehmer Länge und die ständig wechselnden Sichtweisen sind sehr erfrischend und unterhaltsam.
Anders, als bei seinem Vorgänger, habe ich mich hier aber nicht permanent gefordert und (an-)gespannt gefühlt, manchmal erinnerte mich der Thriller doch auch an einen Krimi, bei dem viel ermittelt und "zerdenkt" wurde, was dem Spannungsbogen einen minimalen Abbruch getan hat.
"Verhasstes Blut" ist wieder ein lohnenswerter Thriller von einem großartigen Autor, von dem ich künftig wieder und wieder lesen möchte. Ich vergebe eine klare Lese- und Kaufempfehlung und in Anbetracht zu dem vorherigen Buch 4,5 Sterne, die ich nach Möglichkeit gerne aufrunde *****