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The literature of modernism around 1900 reflects an iconic change in the relationship between the prevailing cultural medium of writing and the rival pictorial medium. Challenged by the heightening of evidentiality promised by avant-garde painting, early cinema, and linguistic and psychological imagery, authors like Hofmannsthal, Rilke, and Musil developed a language of visionary boundary-transgression that remained fully aware of its resources while at the same time appropriating the other medium for its expressive purposes. The study inquires into the poetological consequences of the…mehr

Produktbeschreibung
The literature of modernism around 1900 reflects an iconic change in the relationship between the prevailing cultural medium of writing and the rival pictorial medium. Challenged by the heightening of evidentiality promised by avant-garde painting, early cinema, and linguistic and psychological imagery, authors like Hofmannsthal, Rilke, and Musil developed a language of visionary boundary-transgression that remained fully aware of its resources while at the same time appropriating the other medium for its expressive purposes. The study inquires into the poetological consequences of the specific pictorial awareness of modernist literature and relates the contexts in which it developed to the history of knowledge.
Die Literatur der Moderne um 1900 lässt sich in produktiver Weise herausfordern von einer Medienkonkurrenz, die sich als ikonische Wende im Verhältnis der Bilder zum kulturellen Leitmedium der Schrift beschreiben lässt. Gerade weil ein geschärftes Bewusstsein für die mediale Eigenlogik der Künste die Sphären des Sprachlichen und des Visuellen trennt, wird das Nachbarmedium des Bildes für die Literatur als das Andere ihrer selbst attraktiv. Am Beispiel Hugo von Hofmannsthals, Rainer Maria Rilkes und Robert Musils rekonstruiert die Studie die diskursiven und wissensgeschichtlichen Kontexte der literarischen Bildreflexionen. Sie reichen von der Kunstgeschichte über die Wahrnehmungsphysiologie und Psychopathologie bis zur Kulturanthropologie und Sprachphilosophie. Gerade die Schnittstellen zwischen anthropologischen und medialen Bildphänomenen werden auf ihre literarischen Ausdrucksmöglichkeiten hin befragt. Darüber hinaus geht es der vorliegenden Studie aber vor allem um die Darstellung der poetologischen Konsequenzen, die sich aus der medialen Transgressionslust der Literatur ergeben. Sie stellt sich damit auch der grundsätzlichen Frage, was Bilder in der Literatur jenseits des Klischees der Anschaulichkeit gerade in der Moderne sein können. Im Spannungsfeld von Sprache und Bild lassen sich innovative literarische Strategien ausmachen. In der vermeintlichen Entäußerung an ein fremdes Medium konturiert die Literatur somit ihre genuinen Mittel, Bildobsession wird literarisch produktiv.
Rezensionen
"Mit diesem Buch liegt nicht weniger als ein Standardwerk vor, das die Funktion der Textwissenschaft in einer Kulturwissenschaft des Bildes, das das Bild als kulturelles Grundphänomen der modernen Literatur so grundlegend konturiert."
Heinz Brüggemann in: Zeitschrift für Germanistik 3/2008