Täglich verwenden wir Ausdrücke, mit denen wir etwas anderes meinen, als wir sagen. Wir ersetzen Unaussprechliches, wir bleiben höflich, und manche suchen unangenehme Wahrheiten oder ihre tatsächlichen Absichten zu verschleiern. Solche verhüllenden Ausdrücke wurden schon in der Antike als Euphemismen bezeichnet. Ihr Gegenteil, meist krasse Negativbezeichnungen, heißen Dysphemismen. Ob sie als Tabubruch, als Verstoß gegen Konventionen oder als unangemessenes Verhalten gelten, hängt von den Textsorten, den Situationen und Diskursen ab, in denen sie gebraucht werden. Oft geht es um Tod oder Krankheiten, um den Mediendiskurs über Immigranten oder Minderheiten, aber auch um Arbeitszeugnisse oder die Werbung für Produkte und Dienstleistungen. Das alles sind Themen der Beiträge in diesem Buch.