Unser letzter provisorischer Verbandsplatz lag auf einer Anhöhe in einem Hof, drunten im Tal floß ein Bach; drüben der Feind mit Scharfschützen. Wir brauchen Wasser. Keiner will gehen. Die Sanis nicht, die Russen nicht. Ich sage ihnen, daß ich gern gehen wolle, aber wer hilft den verwundeten Kameraden, wenn ich nicht wiederkomme? Während ich noch mit ihnen ringe, geht Anastasia mit zwei Eimern an uns vorbei. Ich möchte rufen, sie zurückhalten, rufen: Nein, du nicht - aber wir stehen wie gebannt. Ganz langsam ohne Eile geht sie zum Bach, Schüsse peitschen herüber, wir schauen atemlos. Ruhig kommt sie den Hang herauf, erreicht uns , macht alles zurecht. Dies werde ich nie vergessen. Alle die Männer waren voll Scham. Und sie übergeht das Ganze zart mit ein paar die Arbeit betreffenden Worten. -So haben wir noch nie gearbeitet wie an diesem Tag.- Neunzehn Erzählungen von ungewöhnlichen Schicksalen, bedeutsamen Begegnungen und eingreifenden Lebenswenden.