Wer kennt nicht James Watt, Conrad Röntgen oder Carl Benz? - ihre Namen sind verbunden mit großen, ja bahnbrechenden Erfindungen der Menschheit. Doch es gibt auch zahlreiche Erfinder und Entdecker, die heute kaum jemand kennt, weil sie bereits von ihren Zeitgenossen verkannt wurden oder sie daran
scheiterten, ihre Erfindungen werbewirksam zu vermarkten.
„Verkannte Pioniere“ erzählt die…mehrWer kennt nicht James Watt, Conrad Röntgen oder Carl Benz? - ihre Namen sind verbunden mit großen, ja bahnbrechenden Erfindungen der Menschheit. Doch es gibt auch zahlreiche Erfinder und Entdecker, die heute kaum jemand kennt, weil sie bereits von ihren Zeitgenossen verkannt wurden oder sie daran scheiterten, ihre Erfindungen werbewirksam zu vermarkten.
„Verkannte Pioniere“ erzählt die Lebensgeschichten von zweiundzwanzig dieser gescheiterten Erfinder, Denker, Tüftler und Visionäre. Da ist z.B. der englische Landarzt Edward Jenner (1749-1823), der vor 200 Jahren die Impfung gegen die Windpocken entwickelte, von seinen Zeitgenossen aber lächerlich gemacht wurde. Auch von der „Royal Society“ wurde seine Präventionsmaßnahme abgelehnt. Wer kennt heute noch Richard Trevithick (1771-1883)? Der englische Maschinenbauer entwickelte die ersten funktionsfähigen Dampflokomotiven, aber in einer regelrechten Schlammschlacht um das Patentrecht unterlag er schließlich James Watt.
In den anderen abenteuerlichen Lebensgeschichten geht es ebenfalls häufig um die geistige Urheberschaft. Beredtes Beispiel ist der österreichische Forstbeamte und Erfinder Josef Ressel (1793-1857), der mit seiner Erfindung der Schiffsschraube die Entwicklung der Dampfschifffahrt wesentlich vorantrieb. Sein Patent datierte vor ähnlichen Patenten in England und Frankreich, doch dem Sonderling blieb die Anerkennung versagt. Auch andere verkannte Erfinder müssen immer wieder Enttäuschungen vor Gericht erleben oder sind verbittert von der Ignoranz der Politik und der Intrigenwirtschaft der Geschäftsleute.
Hier einige weitere Schicksale, die in dem Buch ausführlich beleuchtet werden: der deutsche Erfinder Wilhelm Bauer (1822-1875, Erbauer des ersten modernen U-Bootes), der österreichische Zimmermann Peter Mitterhofer (1822-1893, Erfinder und Konstrukteur der Schreibmaschine) oder die englische Mathematikerin Ada Byron-Lovelace (1815-1852), die als es noch keine Computer gab, bereits die erste Programmiersprache entwickelte.
Armin Strohmeyr erzählt die Biografien der gescheiterten Erfinder spannend und lebensnah - mit viel technischem Sachverstand, aber dennoch in einem gut lesbaren Erzählstil. Aufgelockert wird der Text durch zahlreiche historische Bilddokumente. Eine umfangreiche Auswahlbibliografie bietet außerdem die Möglichkeit, sich näher mit jedem Erfinder-Schicksal zu beschäftigen. Hervorgehoben werden muss auch die ausgezeichnete Papier- und Druckqualität. Eine absolute Leseempfehlung und das nicht nur für historisch interessierte Technik-Freaks.