Sartre hat 1943 mit "Das Sein und das Nichts" in Gestalt einer Freiheitslehre die theoretische Begründung seines Existentialismus vorgelegt, der in der Nachkriegszeit extrem populär wurde und bis heute das Alltagsbewusstsein vieler Menschen prägt. Inspiriert von Denkern wie Bergson, Descartes, Husserl und Heidegger wagt er den Versuch einer phänomenologischen Ontologie, die ohne einen Schöpfergott auskommt, der die Freiheit des Menschen begründet. Die Theologie hat Sartres populären Aussagen früh widersprochen und ihn als libertinistischen Atheisten denunziert, ohne sich mit der dahinter stehenden Theorie auseinanderzusetzen. Die detaillierte Analyse der Genese und inneren Logik von Sartres Freiheitslehre sowie die Untersuchung der von ihm beschriebenen Phänomene zeigt, dass ein christliches Freiheitsverständnis ohne die Aporien auskommt, die Sartre nicht auflösen konnte.