Transfiguration, das Aufscheinen einer anderen Realität in der gewöhnlichen Wirklichkeit, führt zu einer produktiven Spannung zwischen der gegenständlichen Plastizität des Leibes und der phantastischen Wirkung seiner Verklärung, die in diesem Band in ihren vielfältigen Ausprägungen analysiert wird. Ausgehend von der theologischen Dimension, der Verklärung Christi, wird untersucht, wie dieses Konzept in der mittelalterlichen Literatur der Mystik, den bildenden Künsten und der modernen Theaterpraxis verarbeitet wird. Die Vorstellung einer 'zweiten Geburt' in der Kunst (wenn etwa eine Mamorbüste den Dargestellten an Lebendigkeit übertrifft), die rituelle Funktion des Opferkults (aus ethnologischer wie aus filmtheoretischer Perspektive), wie die Macht der Figurabilität, die den Sinn in der Verheißung einer sich kaum abzeichenden Form proliferieren lässt, werden im Hinblick auf die Ausbildung einer profanen ästhetischen Praxis der Transfiguration untersucht.
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