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In den letzen Jahren hat die Beschäftigung mit Zorn als literarischem und gesellschaftlichem Phänomen Hochkonjunktur. Während der Antike und der Moderne dabei große Aufmerksamkeit zukommt, gibt es nur vereinzelte Untersuchungen mittelalterlicher Entwürfe. Daran anknüpfend geht die vorliegende Studie der Frage nach, wie Autoren des 12. Jahrhunderts Zorn für das Erzählen von Macht und Herrschaft funktionalisieren. Grundlegend ist dabei, dass erstmals Werke mehrerer Gattungen (Literatur, Historiographie und Theorie), die als zentrale Konzeptualisierungen von Herrschaft gelten können, gemeinsam in…mehr

Produktbeschreibung
In den letzen Jahren hat die Beschäftigung mit Zorn als literarischem und gesellschaftlichem Phänomen Hochkonjunktur. Während der Antike und der Moderne dabei große Aufmerksamkeit zukommt, gibt es nur vereinzelte Untersuchungen mittelalterlicher Entwürfe. Daran anknüpfend geht die vorliegende Studie der Frage nach, wie Autoren des 12. Jahrhunderts Zorn für das Erzählen von Macht und Herrschaft funktionalisieren. Grundlegend ist dabei, dass erstmals Werke mehrerer Gattungen (Literatur, Historiographie und Theorie), die als zentrale Konzeptualisierungen von Herrschaft gelten können, gemeinsam in den Blick genommen werden. Erst die Gegenüberstellung der verschiedenen Texte (Policraticus, Chanson de Roland, Rolandslied, König Rother, Gesta Frederici) macht die große Bedeutung von Zorn für die Reflexion und Darstellung früher Staatlichkeit im deutschen Teil des Reiches unter Friedrich Barbarossa deutlich. So ist die vorliegende Studie nicht nur für mediävistische Literatur- und Geschichtswissenschaftler attraktiv, sondern bietet auch einem breiteren politisch interessierten Publikum anregenden Stoff zum Nachdenken über die eigenen Wurzeln und Erzählungen.
Autorenporträt
Evamaria Freienhofer, Berlin, Germany.
Rezensionen
"[...] the author convincingly achieves her proposed goal of analyzing the emotion of anger as a function of institutionalizing and personalizing literary motifs in select 12th century texts. The way in which she arrives at her goal is also commendable. The clarity of the study's style and tenor is one of its many strong suites."
Nicholas W. Youmans in: Franca recensio 2018/2, DOI: 10.11588/frrec.2018.2.48307