Flusssedimente stellen das Langzeitgedächtnis der Gewässergüte dar. Der Rückgang der Schadstoffeinträge in die Gewässer während der 90er Jahre durch Betriebsstillegungen, Produktionsumstellungen und Kläranlagenbau führte zur Bedeckung stark kontaminierter Altsedimente durch jüngere, wesentlich geringer kontaminierte Sedimente. In Abhängigkeit von der Wasserführung kommt es zu einem Wechsel von Erosions- bzw. Resuspensions- und Sedimentationsvorgängen, die in unterschiedlicher Weise hoch belastete Altsedimente und jüngere Sedimente betreffen. Die dadurch ausgelösten Prozesse der Verlagerung, der Verdünnung und des Austrages von Sediment und Schwebstoff und der daran gebundenen Schwermetalle wurden in ihren zeitlichen und räumlichen Aspekten im modellhaften Einzugsgebiet der Saale bzw. ihrem Teilflussgebiet der Weißen Elster in den Jahren 1999 bis 2003 untersucht.