Menschen zu helfen, die schweren traumatischen Belastungen ausgesetzt sind, ist ein riskantes Unterfangen. Psychotherapeuten und Helferteams, die in Krisenregionen, nach Naturkatastrophen oder auch in der therapeutischen Praxis mit schwerstem Leid und Verstörung konfrontiert sind, geraten an ihre Grenzen - oder überschreiten diese. Der bekannte Traumatherapeut und -forscher Christian Pross hat die Situation von Helfern in aller Welt erforscht und analysiert: - Die typischen, weil strukturell bedingten Spannungen und Spaltungsmechanismen in Helferteams, - Charakteristische Haltungen:…mehr
Menschen zu helfen, die schweren traumatischen Belastungen ausgesetzt sind, ist ein riskantes Unterfangen. Psychotherapeuten und Helferteams, die in Krisenregionen, nach Naturkatastrophen oder auch in der therapeutischen Praxis mit schwerstem Leid und Verstörung konfrontiert sind, geraten an ihre Grenzen - oder überschreiten diese.
Der bekannte Traumatherapeut und -forscher Christian Pross hat die Situation von Helfern in aller Welt erforscht und analysiert: - Die typischen, weil strukturell bedingten Spannungen und Spaltungsmechanismen in Helferteams, - Charakteristische Haltungen: zwischen Selbstaufopferung und narzisstischen Größenphantasien, - Überlastungssymptome: Erschöpfung, Depression, Angst, Sucht.
Darauf aufbauend hat er herausgefunden, was Helfern wirklich hilft. Überforderte Helfer, auch einzeln arbeitende Therapeuten, werden sich und ihre Arbeitsbedingungen darin wieder finden. Und sie erhalten wertvolle Hinweise, wie sie ihre Kräfte bewahren, Ressourcen nutzen und ihr Engagement erhalten können.
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Autorenporträt
Christian Pross, Prof. Dr. med., Arzt für Allgemeinmedizin, Ausbildung in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie und zum Supervisor (DGSv), ist Mitbegründer und war von 1992 bis 2004 Leiter des Behandlungszentrums für Folteropfer in Berlin, ab 2009 Wissenschaftlicher Leiter einer Arbeitsgruppe Psychotraumatologie-Forschung am »Zentrum Überleben« in Berlin; Lehrtätigkeit an der Universität; Mitglied im United Nations Subcomittee on Prevention of Torture. 2008 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Inhaltsangabe
Vorwort von Luise Reddemann Prolog - Zwei Geschichten Einleitung Statistik Methodik Danksagung 1. Phasen der Organisations- und Gruppenentwicklung 1.1 Die Kultur von Non-Profit-Organisationen 1.2 Gruppenbildung 2. Die Pionierphase von Traumazentren 2.1 Aufbruchstimmung - Forming 2.2 Wachstum, Klimaveränderungen, Konflikte - Storming 3. Einrichtungen mit niedrigem Stress-und Konfliktpegel - vom Norming zum Performing, von der Differenzierung zur Integration 3.1 Exkurs über die Niederlande 4. Einrichtungen mit hohem Stress- und Konfliktpegel im Spiegel von Organisationsanalysen 4.1 Organisation A: Steckenbleiben in der Pionierphase - permanentes Storming 4.2 Von der Pionierphase zur Diff erenzierung - vom Storming zum Norming 5. Die Kultur von Traumazentren mit hohem Stress- und Konfliktpegel 5.1 Moralischer Anspruch, Märtyrerkomplex, Selbstaufopferung 5.2 Therapie als Kampf 5.3 Realitätsferne 5.4 Überidentifikation: Opfer sind bessere Menschen 5.5 Der charismatische Pionier 5.6 Die Kehrseite - Narzisstische Größenfantasien 5.7 Quellen des Narzissmus in Traumazentren 6. Symptome von Stress und Überlastung 6.1 Überarbeitung, Workaholismus 6.2 Erschöpfung, Unlust 6.3 Familiäre Spannungen, Trennung 6.4 Depressionen 6.5 Ausstiegswunsch 6.6 Körperliche Erkrankungen 6.7 Sucht 6.8 Albträume 6.9 Weltbild erschüttert 6.10 Schlafstörungen 6.11 Gereiztheit 7. Ressourcen der Helfer 7.1 Familie, Kinder 7.2 Realistische Ziele 7.3 Dokumentieren, Forschen, Publizieren, Lehren 7.4 Ausbildung, Weiterbildung 7.5 Eigenes Trauma als Antriebskraft 7.6 Kulturelle Aktivitäten 7.7 Austausch unter Kollegen 7.8 Politisches Engagement, Öff entlichkeitsarbeit 7.9 Humor 7.10 Erfolgserlebnisse 7.11 Patientenarbeit 7.12 Sport, Natur 7.13 Aus-Zeiten, Sabbatjahr, Ausstieg 7.14 Geselligkeit, Freunde 7.15 Reisen 7.16 Reframing statt Containing 7.17 Sinngebung, tradierte Lebensweisheiten 8. Eigenes Trauma, Ressource und Risiko 8.1 Motiv: Selbsterkenntnis und Selbstheilung 8.2 Professionell bearbeitetes Helfer-Trauma 8.3 Unbearbeitetes Helfer-Trauma 9. Reinszenierung des Traumas 9.1 Geheimdienstgeschichten, Bespitzelung, Verdächtigungen 9.2 Feindprojektionen 9.3 Misstrauen, sich verfolgt fühlen 9.4 Besessen- und Fasziniertsein vom Schrecklichen 9.5 Angst 9.6 Täter - Opfer 9.7 Aggression 9.8 Zurück in der Zelle 10. Struktur von Einrichtungen mit hohem Stress- und Konfliktpegel 10.1 Strukturlosigkeit 10.2 Der permanente Notfall, »ambulance chasing« 10.3 Basisdemokratie 10.4 Leitung nur pro forma, zum Schein 10.5 Endlose Diskussionen, »wie der Hamster im Rad« 10.6 Fraktionierung, Grabenkämpfe 10.7 Die Kontrolleure kontrollieren sich selbst 10.8 Grenzverletzungen 11. Quellen der Strukturlosigkeit 11.1 Team-Mythos 11.2 Nischenkultur, informelle Leiter, »kleine Könige« 11.3 Mangelnde Professionalität und Qualifikation 12. Paradoxien - Aus Machtmissbrauch verhindern wird Machtmissbrauch 12.1 Die basisdemokratische Variante des Paradoxon 12.2 Die despotische Variante des Paradoxon 13. Persönlichkeitsfaktoren 13.1 Fünf Geschichten 13.2 Spaltung - Zwei Gesichter 14. Raum geben für die Bearbeitung des Destruktiven 15. Der Drahtseilakt zwischen Nähe und Distanz - Ohne Leidenschaft verliert die Einrichtung ihre Seele
Vorwort von Luise Reddemann Prolog - Zwei Geschichten Einleitung Statistik Methodik Danksagung 1. Phasen der Organisations- und Gruppenentwicklung 1.1 Die Kultur von Non-Profit-Organisationen 1.2 Gruppenbildung 2. Die Pionierphase von Traumazentren 2.1 Aufbruchstimmung - Forming 2.2 Wachstum, Klimaveränderungen, Konflikte - Storming 3. Einrichtungen mit niedrigem Stress-und Konfliktpegel - vom Norming zum Performing, von der Differenzierung zur Integration 3.1 Exkurs über die Niederlande 4. Einrichtungen mit hohem Stress- und Konfliktpegel im Spiegel von Organisationsanalysen 4.1 Organisation A: Steckenbleiben in der Pionierphase - permanentes Storming 4.2 Von der Pionierphase zur Diff erenzierung - vom Storming zum Norming 5. Die Kultur von Traumazentren mit hohem Stress- und Konfliktpegel 5.1 Moralischer Anspruch, Märtyrerkomplex, Selbstaufopferung 5.2 Therapie als Kampf 5.3 Realitätsferne 5.4 Überidentifikation: Opfer sind bessere Menschen 5.5 Der charismatische Pionier 5.6 Die Kehrseite - Narzisstische Größenfantasien 5.7 Quellen des Narzissmus in Traumazentren 6. Symptome von Stress und Überlastung 6.1 Überarbeitung, Workaholismus 6.2 Erschöpfung, Unlust 6.3 Familiäre Spannungen, Trennung 6.4 Depressionen 6.5 Ausstiegswunsch 6.6 Körperliche Erkrankungen 6.7 Sucht 6.8 Albträume 6.9 Weltbild erschüttert 6.10 Schlafstörungen 6.11 Gereiztheit 7. Ressourcen der Helfer 7.1 Familie, Kinder 7.2 Realistische Ziele 7.3 Dokumentieren, Forschen, Publizieren, Lehren 7.4 Ausbildung, Weiterbildung 7.5 Eigenes Trauma als Antriebskraft 7.6 Kulturelle Aktivitäten 7.7 Austausch unter Kollegen 7.8 Politisches Engagement, Öff entlichkeitsarbeit 7.9 Humor 7.10 Erfolgserlebnisse 7.11 Patientenarbeit 7.12 Sport, Natur 7.13 Aus-Zeiten, Sabbatjahr, Ausstieg 7.14 Geselligkeit, Freunde 7.15 Reisen 7.16 Reframing statt Containing 7.17 Sinngebung, tradierte Lebensweisheiten 8. Eigenes Trauma, Ressource und Risiko 8.1 Motiv: Selbsterkenntnis und Selbstheilung 8.2 Professionell bearbeitetes Helfer-Trauma 8.3 Unbearbeitetes Helfer-Trauma 9. Reinszenierung des Traumas 9.1 Geheimdienstgeschichten, Bespitzelung, Verdächtigungen 9.2 Feindprojektionen 9.3 Misstrauen, sich verfolgt fühlen 9.4 Besessen- und Fasziniertsein vom Schrecklichen 9.5 Angst 9.6 Täter - Opfer 9.7 Aggression 9.8 Zurück in der Zelle 10. Struktur von Einrichtungen mit hohem Stress- und Konfliktpegel 10.1 Strukturlosigkeit 10.2 Der permanente Notfall, »ambulance chasing« 10.3 Basisdemokratie 10.4 Leitung nur pro forma, zum Schein 10.5 Endlose Diskussionen, »wie der Hamster im Rad« 10.6 Fraktionierung, Grabenkämpfe 10.7 Die Kontrolleure kontrollieren sich selbst 10.8 Grenzverletzungen 11. Quellen der Strukturlosigkeit 11.1 Team-Mythos 11.2 Nischenkultur, informelle Leiter, »kleine Könige« 11.3 Mangelnde Professionalität und Qualifikation 12. Paradoxien - Aus Machtmissbrauch verhindern wird Machtmissbrauch 12.1 Die basisdemokratische Variante des Paradoxon 12.2 Die despotische Variante des Paradoxon 13. Persönlichkeitsfaktoren 13.1 Fünf Geschichten 13.2 Spaltung - Zwei Gesichter 14. Raum geben für die Bearbeitung des Destruktiven 15. Der Drahtseilakt zwischen Nähe und Distanz - Ohne Leidenschaft verliert die Einrichtung ihre Seele
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