Sowohl im Profisport als auch im Breiten- und Freizeitsport sind Verletzungen nicht auszuschließen. 30 Prozent der etwa zwei Millionen registrierten Sportverletzungen betreffen dabei das Kniegelenk, was es zu einem der am häufigsten betroffenen Gelenke macht. Aufgrund der Komplexität des Kniegelenks und der wichtigen Funktion, die das vordere Kreuzband (ACL) für die Kinematik des Kniegelenks einnimmt, hat eine Ruptur des ACL schwerwiegende und langwierige Konsequenzen für den Sportler. Gerade im Ballsport kommen, aufgrund der spieltypischen Sprung-, Dreh- und Abbremsbewegungen Kreuzbandverletzungen vergleichsweise häufig vor. Sportarten mit einer hohen Inzidenz sind Basketball, Handball und Fußball. Studien zeigen bei weiblichen Sportlern mit einer 2,4- bis 9,5-mal höheren Verletzungsrate gegenüber männlichen Sportlern. In der Literatur werden verschiedene anatomische und hormonelle (internale), sowie äußere (externale) Risikofaktoren diskutiert. Im empirischen Teil der Arbeit werden Verletzungsmechanismen, die eine ACL-Ruptur begünstigen, in Bezug zu geschlechtsspezifischen Unterschieden, vor und nach Ermüdung, experimentell überprüft.