Meinung:
Gleich zwei Familien stehen geschlossen hinter Dan und unterstützen ihn mit Zuspruch und Liebe. Bei Abigail ist es jedoch weder ihre, noch Marvins Familie, die ihr Verständnis und Zuversicht entgegen bringt. Zwar ist Marvin ebenso wie Abby mit dem Lebensstil ihrer Eltern groß geworden,
den auch sie nun Leben soll, doch merkt sie immer mehr, dass es sie nicht glücklich macht. Marvin hat…mehrMeinung:
Gleich zwei Familien stehen geschlossen hinter Dan und unterstützen ihn mit Zuspruch und Liebe. Bei Abigail ist es jedoch weder ihre, noch Marvins Familie, die ihr Verständnis und Zuversicht entgegen bringt. Zwar ist Marvin ebenso wie Abby mit dem Lebensstil ihrer Eltern groß geworden, den auch sie nun Leben soll, doch merkt sie immer mehr, dass es sie nicht glücklich macht. Marvin hat kein Problem sich in dieses Leben zu fügen. Warum auch? Er hat als Mann eindeutig den besseren Part gezogen.
Marvin lebt das Bild, was ihm jahrelang als einzig richtiger Weg eine Ehe zu führen vorgelebt wurde und stellt dies auch zu keinem Zeitpunkt in Frage. Das Abby aus diesem engmaschigen Bild ausbrechen möchte ist für mich mehr als verständlich. Wir befinden uns nicht mehr im 18. Jahrhundert und nur weil die Eltern einen Weg eingeschlagen haben, von dem sie meinen er sei richtig, heißt das noch lange nicht, dass die Kinder es ihnen gleichtun müssen.
Dan ist ein Mann, wie er sein sollte. Höflich, aufmerksam, zuvorkommend und darauf bedacht sein Wohl für jemand anderes hinten anzustellen, so wie es in einer Liebe normal sein sollte. Doch im Vergleich zu Marvin stellt dieses Verhalten einen bedeutsamen Kontrast da, der all das verkörpert, wonach sich Abby sehnt.
Abbys Entwicklung ist schwer zu beschreiben, denn einerseits merkt man, dass sie bei Dan aus sich herauskommt und ein echtes Lächeln zeigt, dass ihre Augen erreicht und zum Strahlen bringt, doch andererseits wird dieses Glück immer wieder durch den Alltag überschattet. Marvin bringt das Geld nach Hause und Abigail hat sich einzig und allein um den Haushalt zu kümmern. Es scheint, als hätte sie jede Menge Freizeit, dennoch hat sie keinerlei Freiraum. Ihr Leben wird von allen geplant, vorgeschrieben und repräsentiert sie einmal nicht das Bild einer gehorsamen Ehefrau, so werden gleich alle Parteien zu Rate gezogen um Abby gründlich den Kopf zu waschen.
Bei so viel Druck, der auf der jungen Frau lastet, ist es schwierig einen kühlen Kopf zu bewahren. Hinzu kommen ihre Gewissensbisse ihr weniges Glück zu Leben. Über Monate hinweg lebt sie ein Leben in Unterdrückung und eins indem sie sich so geben kann wie sie ist. Wird Abby sich endlich zur Wehr setzen und ihr Leben so leben, wie sie es für richtig erachtet? Und wird sie die Möglichkeit erhalten, ihre finale Entscheidung dem richtigen Mann mitzuteilen?
Charaktere:
Abigail hat mit Marvin einen Partner gefunden, mit dem sie ihr Leben verbringen und Kinder haben möchte. Nach nicht einmal zwei Wochen Ehe, muss sie hingegen schon erkennen, dass ihre Beziehung Dimensionen annimmt, die ihr schlaflose Nächte bereiten. Ihr neuer Nachbar Dan stellt ihre Gefühlswelt gehörig auf den Kopf und gibt ihr erstmals den Mut, nicht immer alles stur hinzunehmen.
Dan schottet sich seit acht Jahren von den Menschen ab, die ihn lieben und hinter ihm stehen. Erst durch Abby blüht er wieder auf und entwickelt die Stärke für sich und sie zu kämpfen. Bestärkt von den positiven Entwicklungen ist er ebenfalls bereit, eine lange Zeit abgegebene, Verantwortung zu tragen.
Schreibstil:
Mit Abby, Marvin und Dan haben wir drei Protagonisten, erleben das Geschehen jedoch nur aus Sicht von Abigail und ihrem neuen Nachbarn. Wodurch sehr gut zur Geltung gekommen ist, welche Distanziertheit zwischen dem Ehepaar herrscht. Ebenso der Kontrast der vier Familien sticht deutlich hervor.
Das Ende der Geschichte, ist etwas vollkommen anderes. Ein gewagter und mutiger Schritt der Autorin, bei dem meine Gefühle die Oberhand gewonnen und ich ihnen vollkommen freien Lauf gelassen habe. Eine neu definierte Form eines Happy Ends, dass eigentlich keins ist, ebenso wie ein gewonnener Kampf dem im Grunde die Basis entzogen wurde und einem Sieg nicht mehr gleichkommt. Ein Finale, das zu keinem Zeitpunkt ersichtlich war und mit einer allumfassenden Intensität gleichermaßen auf Charaktere und Leser einwirkt.