Ein spannender Auftakt ...
Die Erzählung beginnt mit einer Panikattacke der jungen Annika auf dem Supermarktparkplatz nach Einbruch der Nacht. Ausgelöst wird die Angststörung vom Biker Ronny, der das Objekt seines Interesses mit dem Motorrad einkreist, ohne zu ahnen, was er damit auslöst. Dies
bleibt nicht die einzige Begegnung der beiden. Und mit jedem Zusammentreffen kommen sich die…mehrEin spannender Auftakt ...
Die Erzählung beginnt mit einer Panikattacke der jungen Annika auf dem Supermarktparkplatz nach Einbruch der Nacht. Ausgelöst wird die Angststörung vom Biker Ronny, der das Objekt seines Interesses mit dem Motorrad einkreist, ohne zu ahnen, was er damit auslöst. Dies bleibt nicht die einzige Begegnung der beiden. Und mit jedem Zusammentreffen kommen sich die alleinerziehende junge Mutter und der raue Chef der Motorradgang Sons of Ragnarök ein bisschen näher …
„Verloren: Schneewittchen und das MC Biest“ ist der erste Band der neuen Reihe „MC Sons of Ragnarök“ von Katlyn S. Coen. Bisher habe ich noch kein Buch der Autorin gelesen. Die Leseprobe hat mein Interesse geweckt. Und da ich mich immer wieder mal in fremde Genres wage, habe ich einfach angefangen zu lesen. Dark Romance, warum nicht?
Die Charaktere sind stimmig und authentisch. Annika hat als Heimkind ohne Familie schon einiges durchgemacht. Nachdem sie geglaubt hatte, mit dem etwas älteren Nico, ihr Glück gefunden zu haben, kam Corona. Ihr Partner konnte den Verlust seiner beruflichen Existenz während der Pandemie nicht ertragen und wählte den Suizid. Die schwangere Annika blieb mittellos und verstört zurück. Ronny Reinhard, der Chef des Motorradclubs Sons of Ragnarök, ist dagegen ein undurchsichtiger Charakter. Einerseits scheint er die Gesellschaft von Annika und ihrem zweijährigen Söhnchen Finn zu suchen und zu genießen, andrerseits setzt er seine Schutzgeldforderungen brutal durch und behandelt die Prostituierten in den Laufhäusern des Clubs wie Abschaum.
Der Perspektivenwechsel zwischen den Hauptfiguren erweist sich als kluger Schachzug der Autorin. Die kurzen Kapitel, mit einem jeweils passenden Song als Einleitung, halten die Spannung hoch. Katlyn S. Coen schreibt locker und direkt. Ihrer Geschichte merkt man an, dass die Hintergründe gut recherchiert sind, was das Bikermilieu, aber auch Elifs Familienproblematik betrifft.
Mein Fazit:
Die Geschichte hat mich gut unterhalten, einige Szenen fand ich zwar abstoßend, aber für die Authentizität der Erzählung wichtig. Die offensichtlich gute Recherche fällt positiv auf. Von der aufkeimenden Romanze zwischen Annika und Ronny können wir noch einiges erwarten. Die Beschreibung der erotischen Träume der beiden hatte es jedenfalls in sich. Der Bikerchef scheint nicht so einschichtig zu sein, wie es auf den ersten Blick aussieht. Freiwillig hat er seinen Posten nicht übernommen. Der Vater war offensichtlich ein widerlicher Charakter, der den Sohn schon als Vierzehnjährigen ins Bikermilieu zwang. Ein halbwegs konventionelles Familienleben scheint Ronny nicht zu kennen.
Da es sich um den Auftaktband einer Serie handelt, bleiben naturgemäß einige Fragen offen. Wir werden sicher noch mehr über Ronnys Hintergrund und Werdegang erfahren, ebenso die Ursache für Annikas Panikattacken. Gern würde ich Elif näher kennenlernen, die einen schweren Weg vor sich hat und natürlich Mechthild, die großherzige Retterin Annikas. Sie scheint eine Frau ganz nach meinem Geschmack zu sein. Es bleibt also spannend und da ist ja auch noch der fiese Cliffhänger am Ende …
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen, da mir Annikas Sabbern zeitweilig doch too much war, und eine Leseempfehlung an alle Fans von Dark Romance.