Produktdetails
- Verlag: Atrium Verlag
- Seitenzahl: 446
- Erscheinungstermin: 28. Februar 2008
- Deutsch
- Abmessung: 205mm
- Gewicht: 574g
- ISBN-13: 9783855357215
- ISBN-10: 3855357218
- Artikelnr.: 23393314
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.04.2008Ausgestoßene
Die Nachkriegsrepublik hat weder den ins Exil getriebenen Schriftstellern Brücken gebaut noch den Heimgekehrten weit die Verlagstüren geöffnet. Erst in den siebziger Jahren nahm sich eine an Boden gewinnende "Exilforschung" in breiterem Umfang der Vergessenen an. Und es muss auch gesagt werden, dass damals Marcel Reich-Ranicki als Literaturchef dieser Zeitung viel dazu beigetragen hat, einer Wiedereinbürgerung die nötige Öffentlichkeit zu verschaffen. Dennoch konnte vielen Opfern des großen Schiffbruchs der Literatur im Jahre 1933 nicht mehr geholfen werden. Nun stellt parallel zu Volker Weidermanns mehr als hundert Lebens- und Werkgeschichten ("Das Buch der verbrannten Bücher") Armin Strohmeyr dreißig vergessene Dichterinnen und Dichter der "verlorenen Generation" vor, in lesbaren biographischen Abrissen und Werkskizzen. Exilierte stehen neben Schriftstellern der "inneren Emigration". Nicht immer sind die ausgewählten Autoren wirklich Vergessene. Werner Bergengruen beispielsweise war im "Dritten Reich" zwar nur geduldet, aber erreichte weiterhin sein Publikum. Aus der Kälte des Exils an einen warmen Ofen zurückzukehren ist nur wenigen gelungen. Vielen wurde Amerika zur zweiten Heimat. (Armin Strohmeyr: "Verlorene Generation". Dreißig vergessene Dichterinnen und Dichter des "anderen Deutschland". Atrium Verlag, Zürich 2008. 447 S., geb., 24,90 [Euro].) WHi
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Nachkriegsrepublik hat weder den ins Exil getriebenen Schriftstellern Brücken gebaut noch den Heimgekehrten weit die Verlagstüren geöffnet. Erst in den siebziger Jahren nahm sich eine an Boden gewinnende "Exilforschung" in breiterem Umfang der Vergessenen an. Und es muss auch gesagt werden, dass damals Marcel Reich-Ranicki als Literaturchef dieser Zeitung viel dazu beigetragen hat, einer Wiedereinbürgerung die nötige Öffentlichkeit zu verschaffen. Dennoch konnte vielen Opfern des großen Schiffbruchs der Literatur im Jahre 1933 nicht mehr geholfen werden. Nun stellt parallel zu Volker Weidermanns mehr als hundert Lebens- und Werkgeschichten ("Das Buch der verbrannten Bücher") Armin Strohmeyr dreißig vergessene Dichterinnen und Dichter der "verlorenen Generation" vor, in lesbaren biographischen Abrissen und Werkskizzen. Exilierte stehen neben Schriftstellern der "inneren Emigration". Nicht immer sind die ausgewählten Autoren wirklich Vergessene. Werner Bergengruen beispielsweise war im "Dritten Reich" zwar nur geduldet, aber erreichte weiterhin sein Publikum. Aus der Kälte des Exils an einen warmen Ofen zurückzukehren ist nur wenigen gelungen. Vielen wurde Amerika zur zweiten Heimat. (Armin Strohmeyr: "Verlorene Generation". Dreißig vergessene Dichterinnen und Dichter des "anderen Deutschland". Atrium Verlag, Zürich 2008. 447 S., geb., 24,90 [Euro].) WHi
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ansgar Warner bespricht Strohmeyrs Buch zusammen mit Volker Weidermanns "Buch der verbrannten Bücher". Während Weidermann sich besonders der Autoren annimmt, die zum Opfer der Bücherverbrennung und - schlimmer - eines nachhaltigen Vergessens wurden, befasst sich Strohmeyr auch mit der inneren Emigration - und das mit Recht, meint Warner. Strohmeyr erinnert unter anderem an Autoren wie Mechtilde Lichnowsky, Ernst Wiechert und Werner Bergengruen, die in der Nazizeit verfolgt, darum aber in der Nachkriegszeit noch längst nicht rehabilitiert wurden. Die zu dieser Zeit dominierende Gruppe 47, so Warner, der Strohmeyer hier mit große Interesse folgt, setzte ganz neue Akzente und konnte mit den derart Ausgegrenzten nichts mehr anfangen. Sowohl Strohmeyr als auch Weidermanns Buch leisten für Warner eine wichtige Wiedergutmachung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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