Jung, unbekümmert und scheinbar glücklich sind Iris und Henrik, die das Leben in Berlin genießen. Dass Henriks narzisstische Züge immer öfter zu Streit führen und mit einem ,,Versöhnungssex dieser wieder bereinigt wird lässt Iris immer öfter ihre Beziehung in Frage stellen. Ihr Entschluss sich von
ihm zu trennen hat für sie weitreichende Folgen. Henriks feiges Attentat auf sie verletzt sie…mehrJung, unbekümmert und scheinbar glücklich sind Iris und Henrik, die das Leben in Berlin genießen. Dass Henriks narzisstische Züge immer öfter zu Streit führen und mit einem ,,Versöhnungssex dieser wieder bereinigt wird lässt Iris immer öfter ihre Beziehung in Frage stellen. Ihr Entschluss sich von ihm zu trennen hat für sie weitreichende Folgen. Henriks feiges Attentat auf sie verletzt sie lebensgefährlich und ihr Weg zurück ins Leben führt sie durch eine Hölle mit ungeahnten Gefühlen und Emotionen.
Der Roman ,, Verlorene Gesichter“ zeigt ein erschütterndes Bild einer toxischen Beziehung, die leider mehr an der Realität liegt als an einer erfundenen Geschichte. Die Autorin Romina Lutzebäck zeigt in diesem Beziehungsroman eine Geschichte auf, die durchaus auch gesellschaftskritisch gesehen werden kann.
Wie sieht es mit dem Opferschutz aus, wird der Täter ob seiner abscheulichen Tat gerecht bestraft oder gibt es immer noch Milderungsgründe für ihn wo man das Opfer damit demütigt?
Aber auch Fragen ob oder wie man eine toxische Beziehung erkennen kann und wie es dem Opfer gelingt sich rechtzeitig daraus zu befreien sind Thema in diesem Roman.
Die Geschichte wird die Leser polarisieren, aber nicht ob des Themas, sondern wie die Autorin diese zu Papier gebracht hat.
Zu Beginn fällt es schwer sich an die flapsige und auch teils vulgäre Ausdrucksweise der Protagonisten zu gewöhnen, diese ändert sich später, wo man plötzlich mit philosophischen und tiefgründigen Gedanken konfrontiert wird.
Komplizierte und schwer verständliche Wörter, sowie Sätze in Spanisch, Latein... haben das Lesen erschwert, wo eine Fußnote mit der deutschen Übersetzung angenehm gewesen wäre.
Auch hat sich die Autorin nicht gescheut einen Stilmix anzuwenden, wo man als Leser nicht immer klar kommt und man einen roten Faden vermisst, da die eigentliche Geschichte immer wieder durch eine anderen unterbrochen wird.
Durchaus spannend sind dabei geschichtliche Ereignisse aus der Vergangenheit, wo man bekannte Persönlichkeiten trifft wie Lady Diana, die Beatles, den rumänischen Diktator Ceausescu.....die mit ihrer Art, wie sie anderen begegnet sind Menschen beeinflusst haben, welche Gefühle sie in ihnen ausgelöst haben oder wie Musik die Lebensfreude und Freiheit widergespiegelt haben. Durch diese Einschübe fühlt man sich als Leser immer wieder im Lesefluss unterbrochen und man weiß nicht so genau, warum diese Ereignisse für die Geschichte von Bedeutung sind.
Erklärender für die Handlung der Protagonisten sind hingegen die ,,Reisen“ in die Vergangenheit der Familien von Iris und Henrik, wo man wie bei einer Ahnenforschung miterleben kann wie sich die Menschen entwickelt haben und was sie erlebt haben. Da stellt sich immer wieder die Frage ob unser Denken, Handeln und Fühlen selbstbestimmt sind, ob oder wie die Gesellschaft darauf Einfluss nimmt und ob unsere Vorfahren in gewisser Weise selbst über Generationen hinweg unser Leben bestimmen können.
Die Protagonistin erlebt in dem Roman eine große Bandbreite an Gefühlen und Emotionen wo Hass, Verzweiflung, Unverständnis und der Wunsch nach Rache an erster Stelle stehen. Bis Iris ihren inneren Frieden und die Erkenntnis erlangt, dass nicht nur die äußere Schönheit zum Ich- Sein zählt sondern auch die innere bis dahin ist es ein langer und schmerzvoller Weg. Hoffnung auf ein neues und erfülltes Leben, Selbstliebe und Selbstakzeptanz muss sie mühevoll lernen, aber mit Glück und echter Liebe ist es zu schaffen.