Anhand des Aufstiegs und Niedergangs von Lucien Chardon beschreibt Balzac exemplarisch die Mechanismen, die er im Frankreich der Restauration vorfindet, speziell im Literaturbetrieb, im Journalismus und der vornehmen Gesellschaft. Als solches ist »Verlorene Illusionen« nicht nur ein Roman, sondern ein Zeitdokument. Der auffallend schöne und talentierte Lucien Chardon ist Sohn eines kleinbürgerlichen Apothekers und einer Hebamme, die aus dem altehrwürdigen Geschlecht der de Rubempré stammt und nur durch Falschaussage des Apothekers, den sie dann heiratet, vom Schafott gerettet wird. Lucien wird…mehr
Anhand des Aufstiegs und Niedergangs von Lucien Chardon beschreibt Balzac exemplarisch die Mechanismen, die er im Frankreich der Restauration vorfindet, speziell im Literaturbetrieb, im Journalismus und der vornehmen Gesellschaft. Als solches ist »Verlorene Illusionen« nicht nur ein Roman, sondern ein Zeitdokument. Der auffallend schöne und talentierte Lucien Chardon ist Sohn eines kleinbürgerlichen Apothekers und einer Hebamme, die aus dem altehrwürdigen Geschlecht der de Rubempré stammt und nur durch Falschaussage des Apothekers, den sie dann heiratet, vom Schafott gerettet wird. Lucien wird Günstling der Naïs de Bargeton, der ersten Dame in Angoulême, und verliebt sich in die deutlich ältere Frau. Luciens Schwester Eva und sein Freund David Séchard, der eine kleine, verschuldete Druckerei geerbt hat, versuchen mit ihren begrenzten Mitteln Lucien den Aufstieg so gut es geht zu finanzieren. Als in der öffentlichen Meinung Angoulêmes die Protegierung zu einem Skandal zu werden droht, fliehen Lucien und Mme de Bargeton nach Paris. Mme de Bargeton will sich dafür einsetzen, daß Lucien nicht nur Karriere als Dichter in der vornehmen Gesellschaft macht, sondern daß er auch per königlichem Dekret den Namen seiner Mutter annehmen darf: Lucien de Rubempré. Doch die feine Gesellschaft ist klein, der Skandal folgt ihnen nach Paris.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Honoré de Balzac (1799-1850), französischer Schriftsteller. In den Literaturgeschichten wird er, obwohl er eigentlich zur Generation der Romantiker zählt, mit dem 17 Jahre älteren Stendhal und dem 22 Jahre jüngeren Flaubert als Dreigestirn der großen Realisten gesehen. Geboren als Sohn eines Rechtsanwalts, verbrachte er eine freudlose Kindheit; die ersten vier Jahre unter der Obhut einer Amme, vom 7. bis 14. Jahr in einer strengen Klosterschule. Bis 1816 lebte er in einem Internat in Paris. Danach studierte er Jura an der Sorbonne und arbeitete nebenbei als Gehilfe in einem Anwaltsbüro. Nach Abschluß der ersten juristischen Prüfung weigerte er sich, Notar zu werden. Unter verschiedenen Pseudonymen verfaßte er von 1822 bis 1825 über 20 Kolportageromane, von denen er kärglich lebte. Mit 23 lernte er die 45jährige Mme. de Berry kennen, die für lange Zeit seine mütterliche Geliebte wurde. Gewagte Spekulationen als Verleger und Drucker führten ihn 1827 zum Bankrott mit riesigen Schulden, die ihn lebenslang belasteten. Nach dem ersten literarischen Erfolg 1829 wurde er zum beliebten und berühmten Autor. Mit seiner relativ ungeschminkten Darstellung der gesellschaftlichen Realität prägte Balzac Generationen nicht nur französischer Autoren und bereitete den Naturalismus vor. Sein Prinzip der Verbindung einer ganzen Serie von Romanen durch ein System wiederkehrender Figuren wurde von Émile Zola in dessen Zyklus der Rougon-Macquart aufgegriffen.
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