Bis 2012 war der Schriftsteller Richard Millet fester Bestandteil der geistigen Welt Frankreichs, zwei seiner Romane sind in deutscher Übersetzung erschienen. Mittlerweile gilt er als Außenseiter, weil seine 'Literarische Eloge auf Breivik' nicht ins intellektuelle Spiel paßt und einen Skandal internationalen Ausmaßes auslöste. Millet formulierte darin seine Abneigung gegen die aufgezwungene Ideologie des Multikulturalismus und gegen Breiviks Tat als eines Symptoms für den Verfall angemessener Widerstandsformen.Millets Ausbruch steht nicht isoliert - die politischen Publizistik markiert längst "Verlorene Posten", die er wahlweise besetzt. Der vorliegende Band versammelt alle essentiellen Texte Millets, darunter "Antirassismus als Terror gegen die Literatur", "Phantomsprache" und "Der erschöpfte Sinn". Alle erscheinen erstmals in deutscher Sprache.