Wenn ein Mensch stirbt, bleibt vieles von dem erhalten, was seine Anwesenheit ausgemacht hat. Dazu gehoren zunachst der Korper, der Leichnam und seine Reprasentationen, dann Kleider und andere Gegenstande des personlichen Besitzes, technische Aufzeichnungen wie Fotos, Videos und Tondokumente und zunehmend auch Spuren in sozialen Medien und virtuellen Raumen.Darüber hinaus zeigt sich eine bleibende Prasenz von Toten in Erinnerungen, Traumen, Gefühlen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen von Hinterbliebenen, die zum Gegenstand verschiedener privater und offentlicher Diskurse werden konnen.Das Buch beschreibt diese vielfaltige und dichte Prasenz und fragt in sozialwissenschaftlichen und theologischen Perspektiven, ob und wie darin die Identitat und das Subjektsein von Verstorbenen zum Ausdruck kommen. Dabei ergeben sich überraschende Einsichten in den Begriff der Seele und seine aktuelle Bedeutung in den Humanwissenschaften.Das Buch richtet sich an theologisch und sozialwissenschaftlich Interessierte ebenso wie an Lesende, die mit der Abwesenheit naher Menschen leben.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Für Rezensent Urs Hafner steht fest: Der Tod gehört nicht zum Leben. Die Studie des Pfarrers Hans Ulrich Hauenstein zum Verhältnis zwischen den Lebenden und den Toten kann daran trotz ihrer Fundiertheit für Hafner nichts ändern. Dass der Autor seine Zunft für ihr Desinteresse an dieser Beziehung tadelt, dass er von einer Agentur der Toten spricht und darauf verweist, wie die Toten in den sozialen Netzwerken weiterleben, kann Hafner auch nicht umstimmen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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