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Er findet die richtigen Worte nicht mehr. Ömer Eren ist ein gefeierter Bestsellerautor, doch sein neuer Roman lässt auf sich warten. Der Ansprüche von außen überdrüssig, sucht er nach der Geschichte, die zu erzählen ihm wirklich wichtig ist. Elif, seine Frau, macht inzwischen als Biochemikerin in Europa Karriere und hat kaum mehr Zeit für ihn. Der gemeinsame Sohn Deniz sollte wenigstens als Kriegsfotograf im Irak etwas werden. Doch er hat "versagt" und lebt nun auf einer einsamen norwegischen Insel. Jetzt ist er der verlorene Sohn, abgeschrieben. Plötzlich aber geschieht etwas, was alles in…mehr

Produktbeschreibung
Er findet die richtigen Worte nicht mehr. Ömer Eren ist ein gefeierter Bestsellerautor, doch sein neuer Roman lässt auf sich warten. Der Ansprüche von außen überdrüssig, sucht er nach der Geschichte, die zu erzählen ihm wirklich wichtig ist. Elif, seine Frau, macht inzwischen als Biochemikerin in Europa Karriere und hat kaum mehr Zeit für ihn. Der gemeinsame Sohn Deniz sollte wenigstens als Kriegsfotograf im Irak etwas werden. Doch er hat "versagt" und lebt nun auf einer einsamen norwegischen Insel. Jetzt ist er der verlorene Sohn, abgeschrieben. Plötzlich aber geschieht etwas, was alles in Bewegung setzt: In Ankara wird Ömer Zeuge, wie eine schwangere junge Frau von einem Querschläger getroffen wird. Das Schicksal des kurdischen Mädchens fesselt ihn, und so macht er sich auf in ihre Heimat, in die Berge Ostanatoliens. Elif ist zur selben Zeit in die andere Richtung unterwegs, ins norwegische Exil ihres Sohnes. Alle drei werden auf schmerzhafte Weise mit dem eigenen Ungenügen konfrontiert, den anderen zu verstehen und anzunehmen. Warum ist es so schwer, eine gemeinsame Sprache zu finden? Danach zu suchen aber ist ein möglicher Weg.
Autorenporträt
Oya Baydar, geboren 1940, besuchte das französische Gymnasium in Istanbul und studierte Soziologie. Früh engagierte sie sich in der politischen Linken. Als Gründungsmitglied der Türkischen Sozialistischen Arbeiterpartei geriet sie nach dem Putsch 1980 ins Visier der Militärregierung, wurde zunächst inhaftiert und musste das Land daraufhin verlassen. Sie lebte u.a. viele Jahre in Deutschland, bevor sie aufgrund einer Amnestie 1992 in die Türkei zurückkehren konnte. 2001 gründete sie den Turkey Peace Attempt, dessen Sprecherin sie nach wie vor ist. Seit ihrer Rückkehr in die Türkei arbeitet sie als Journalistin, Publizistin und Schriftstellerin. Für ihre zahlreichen Romane und Erzählungen wurde sie mit fast allen bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet.

Monika Demirel übersetzt Belletristik, Essays und Theaterstücke aus dem Türkischen. Sie lebt seit 1993 in der Türkei.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Martin Zähringer zeigt sich vom Roman Oya Baydars sehr beeindruckt. Die türkische Autorin leuchtet darin verschiedene Formen der Gewalt aus und schafft dabei ein überzeugendes Zeitbild, erklärt der Rezensent bewundernd. Im Mittelpunkt steht der erfolgreiche, aber in einer Schaffenskrise steckende Schriftsteller Ömer, der von Istanbul in den türkischen Südosten reist, um wieder schreiben zu können, lässt der Rezensent wissen. Hier sieht Ömer aus nächster Nähe die Gewalt gegen Kurden, während seine ihm entfremdete Frau Elif zur gleichen Zeit mit ihrem Sohn, einem gescheiterten Fotografen, der vor den Grausamkeiten des Irakkrieges auf eine norwegische Insel geflüchtet ist, einen Anschlag von Neonazis erlebt, so Zähringer weiter. Ihm imponiert die "hellwache Zeitdiagnose", die Baydar in ihrem exemplarisch zu verstehenden Roman um das zentrale Motiv der Gewalt abliefert, und er lässt sich auch gern von der "Alternative" zur Gewalt - für die Autorin ist das die Liebe - überzeugen.

© Perlentaucher Medien GmbH