Landschaft und Ungegenständlichkeit. Beiträge eines Kolloquiums 'Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste', Berlin, 2005 Herausgegeben:Busch, Werner; Jehle, Oliver
Landschaft und Ungegenständlichkeit. Beiträge eines Kolloquiums 'Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste', Berlin, 2005 Herausgegeben:Busch, Werner; Jehle, Oliver
Am Ende der Nachahmungsästhetik formiert sich die Gattung des Landschaftsbildes neu. Gerade mit den Versuchen, bildnerische Äquivalente für erfahrene Erscheinungsmomente der Natur zu entwickeln, vollzieht die Kunst nach 1800 eine Reorganisation ihrer pikturalen Mittel. Das Kunstwerk muss die Natur auf Strukturen prüfen, die ihr im Bild Dauer und Gegenwart verleihen. Wird so die Abbildfunktion abgelöst zugunsten von Ordnungsprinzipien, die die zweidimensionale Fläche erfordern, treibt allein das Bild die Landschaft hervor - mit Hilfe seiner ureigenen, da visuellen Mittel.
Am Ende der Nachahmungsästhetik formiert sich die Gattung des Landschaftsbildes neu. Gerade mit den Versuchen, bildnerische Äquivalente für erfahrene Erscheinungsmomente der Natur zu entwickeln, vollzieht die Kunst nach 1800 eine Reorganisation ihrer pikturalen Mittel. Das Kunstwerk muss die Natur auf Strukturen prüfen, die ihr im Bild Dauer und Gegenwart verleihen. Wird so die Abbildfunktion abgelöst zugunsten von Ordnungsprinzipien, die die zweidimensionale Fläche erfordern, treibt allein das Bild die Landschaft hervor - mit Hilfe seiner ureigenen, da visuellen Mittel.
Oliver Jehle ist Assistent am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Regensburg. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Werkprozesse (Skizze, Entwurf, Zeichnung), Kunsttheorie und Ästhetik um 1800 und Text-Bild-Hybride (Emblematik), Rhetorik und Wissenschaftssprache um 1600.
Werner Busch studierte Kunstgeschichte in Tübingen, Freiburg, Wien und London. Seine Promotion schrieb er 1973 über William Hogarth. Ab 1988 besetzte er den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind das holländische 16. und 17., vor allem aber das europäische 18. und deutsche 19. Jahrhundert. Werner Busch war Kollegiat am Historischen Kolleg in München 2003/2004 und ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Inhaltsangabe
7 Vorwort (Werner Busch)9 - 12 Einleitung (Oliver Jehle)13 - 31 Konvulsivische Natur (Carolin Meister)33 - 55 »Ein Garten für Orpheus« (Christoph Wagner)57 - 72 Begrenzt - Unbegrenzt (Oskar Bätschmann)73 - 95 Mineralischer Sturm (Claudia Blümle)97 - 116 Abbild, Erscheinung, Erfindung (Werner Busch)117 - 129 »Pier und Ozean« (Regine Prange)131 - 142 Simmels Begriff der 'Landschaft' als Bildbegriff (Richard Hoppe-Sailer)143 - 166 »Displacement«-Konzepte der Auseinandersetzung mit Landschaft in der amerikanischen Nachkriegsmoderne (Gregor Stemmrich)167 - 185 »Un paysage est un état d'âme« (Kerstin Thomas)187 - 205 »Assemblage« (Oliver Jehle)