Wenige Monate nach dem "Anschluss" Österreichs an Hitelerdeutschland wurden im Sommer 1938 rund 3200 Personen aus St. Jakob im Rosental/Sentjakob v Rozu nach "rassenkundlichen" Kriterien vermessen und fotografiert. Das waren über achtzig Prozent der Gesamtbevölkerung von St. Jakob/Sentjakob. Tausende Daten wurden erhoben; die Messbögen der slowenischen Gemeindebürgerinnen und -bürger wurden mit einem roten Minus versehen - im Gegenzug erhielten "deutsche" Gemeindemitglieder ein rotes Plus. Die Vermessung weiterer 45.000 Personen im südlichen Kärnten war geplant. Die damaligen Untersuchungen der "Rassenkundler" dienten dabei ebenso der Legimitation der menschenverachtenden NS-Bevölkerungspolitik wie die "Forschungstätigkeit" der überwiegend nationalsozialistisch gesinnten Kärntner Wissenschaftsliste. 2014 konnte das "Material" dieser Untersuchung - Tausende Fotografien und Messbögen - am Department für Evolutionäre Anthropologie an der Universität Wien gefunden und für die Aussstellung "Vermessungsamt" symbolisch nach St. Jakob/Sentjakob rückgeführt werden.
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