Empirische Analysen der Vermögensbildung im Lebenszyklus privater Haushalte widersprechen häufig den Strukturen und Quantitäten, wie sie die Standardtheorie vorhersagt (Lebenszyklushypothese bzw. Permanente Einkommenshypothese). Demgegenüber werden in dieser Arbeit unter Berücksichtigung spezieller Verhaltenshypothesen und des (noch) großzügigen, obligatorischen staatlichen Rentensystems zwei wichtige empirische Beobachtungen im Modellrahmen der Standardtheorie erklärt: Wenn der laufende Konsum bei jungen Haushalten nicht über Verschuldung und bei älteren Haushalten nicht über Vermögensauflösungen finanziert wird, dann reicht auch ein geringes Geldvermögen, das vorwiegend dem zyklischen Erwerb langlebiger Konsumgüter dient. Darüber hinaus kann dann ein Großteil sonst unerklärter Vermögensunterschiede großen und zeitlich nicht exakt kalkulierbaren Ausgaben für langlebige Konsumgüter zugeschrieben werden.