Menschen, die Aphorismen verfassen oder schreiben, sind ausnahmslos sehr intelligente Menschen, die sich als Zeitgenossen so ihre Gedanken machen und versuchen, diese in geistreicher, oft witziger aber immer pointierter Form in einem Satz zu Papier zu bringen, bevor ihnen der eine oder andere Geistesblitz entwischt. Peters oft tief- und doppelsinnige Aphorismen sind beides: zeitgebunden-aktuell und erweisen sich darüber hinaus als allzumenschliche Erkenntnisse über den Menschen und seine verborgenen Verhaltensweisen. Die Aphorismen von Peters leben nicht nur von der oft humorvollen Psychologie des Alltäglichen, sondern vor allem von der Sprache und Sprachassoziationen, von Redensarten und Phrasen verfremden, Sprichwörtern und gekonnten Wortspielereien. Es sind keine Texte zum Überfliegen, nein, manche muss man sogar zweimal lesen und sich mehr als einmal durch den Kopf gehen lassen. Obwohl zeitnah und zeitgemäss, so bleibt doch vieles im Gedächtnis als des Nachdenkens wert, was auch die Gegenwart überleben wird. Es ist bemerkenswert, dass mit seinem dritten Aphorismen-Buch der Autor stilistisch seine eigene, unverwechselbare Handschrift gefunden hat: Das ist nicht wenig in diesem Genre und spricht für seine Begabung auf diesem Gebiet.