Das Thema klingt hoch aktuell, ist in Wahrheit jedoch uralt und begleitet die Menschen, seit sie über ihr Zusammenleben in politischen Verbänden nachdenken. Denn für die Errichtung einer politischen Grundordnung wie für das Handeln innerhalb dieser Ordnung braucht es mindestens zweierlei: Einerseits Überlegungen über Nutzen und Schaden, über Gut und Gerecht, über die Einschätzung der Situation und der in ihr denkbaren Handlungsmöglichkeiten - also "praktisch-politische Vernunft". Andererseits die Mittel, die Handlungsmöglichkeiten auch gegen Widerstände in die Tat umSetzen zu können: Einfluss, Geld, Beziehungen - mit einem Wort: Macht. Vernunft ist so auf Macht angewiesen, freilich nur auf eine, die ihr dient - dazu aber ist die Macht nicht immer bereit. Eine spannende Wechselbeziehung über Jahrtausende hinweg, wie die Beiträge dieses Sammelbands belegen.
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