„Im Garten der Farbe regt sich vielfältiges Grün, im Durchblick zu Braun. Zinnober kämpft sich durch mit kraftvoller Geste. Karmin mischt sich ein, dämpft die hitzige Fläche. Farbwesen Orange und Gelb Gesellschafter zu Schwarz. Herein schwebt Weiß, gesteigertes Blau drängt zu Violett.“ Textsplitter von VERO. „Es ist Natur in ihrer Abstraktion, die meine Malerei beflügelt. Ich lasse mich ein auf Wandlungsprozesse. Aus dem ersten Farbauftrag entwickle ich durch experimentelle Misch-Techniken die Idee, den eigentlichen Bildinhalt. Durch Schichtung und Überlagerung von Farbflächen entstehen Form und Gestalt. Erst im Kampf um Struktur und Bewegung öffnet sich der Bildraum zum Wesenhaften. Es ist geheimnisvoll um diesen schöpferischen Moment, der zur Sichtbarkeit drängt und wirkt. Ich habe das ´Farb-Gen´ meiner künstlerischen Herkunftsfamilie geerbt. Schon meine beiden Großeltern haben am Bauhaus studiert (meine Großmutter bei Paul Klee und Georg Muche, mein Großvater war die ´rechte Hand´ von Gropius).“ Der Kunsthistoriker Dr. Andreas Neufert, Berlin, befasst sich im Kunstbuch von VERO mit der Position ihrer Naturbilder, VERO selbst beschreibt im Text „Zwischen Form und Leben“ den Entstehungsprozess ihrer experimentellen, entwicklungsorientierten Natur-Bilder. „Mit einer Lupe versucht sie uns von innen heraus sehen zu lassen, was passiert, wenn wir uns dem offenherzigen Sehen hingeben. Seltsam vertraute Orte sind es, die wir hier aufgefordert sind aufzusuchen. Orte, an dem das fremd zu fremd, das allmähliche Freund zu Freund und das schließliche Du zu Du, das jeder in seiner ganz eigenen Begegnung durcheilt, plötzlich umkippt in eine Stelle, zu der man wahrscheinlich sonst tauchen müsste, weil sie so versteckt in der unterirdischen Kartografie des Menschseins liegt. Realien verschmelzen mit Potenzen.“ Kunsthistoriker Dr. Andreas Neufert.