Oxford/Bampton, Herbst 1363. Chirurg Hugh de Singleton verarztet den verunfallten Lord Gilbert Talbot und wird nach erfolgreicher Behandlung von diesem gebeten, sich als Arzt in Bampton niederzulassen. Ein Angebot, das Hugh gerne annimmt - nicht ahnend, dass er mit dieser Zusage auch zum Detektiv
wider Willen wird…
In seinem historischen Krimi „Verräterische Gebeine“ entführt Mel Starr den…mehrOxford/Bampton, Herbst 1363. Chirurg Hugh de Singleton verarztet den verunfallten Lord Gilbert Talbot und wird nach erfolgreicher Behandlung von diesem gebeten, sich als Arzt in Bampton niederzulassen. Ein Angebot, das Hugh gerne annimmt - nicht ahnend, dass er mit dieser Zusage auch zum Detektiv wider Willen wird…
In seinem historischen Krimi „Verräterische Gebeine“ entführt Mel Starr den Leser in das 14. Jahrhundert nach Bampton, England und erzählt die Geschichte des Chirurgen Hugh de Singleton.
Der Autor zeichnet ein sehr glaubwürdiges Bild des mittelalterlichen englischen Landlebens. Die Beschreibungen der Schauplätze und die Schilderungen der Ereignisse sind überaus gut gelungen, so dass man ruckzuck mittendrin im Geschehen ist.
Mel Star hat einen angenehm zügig zu lesenden Schreibstil. Der Autor lässt seine Hauptfigur lebhaft und mit einer großen Portion Witz in der Stimme von seinen Erlebnissen erzählen und wartet dabei mit tollen Formulierungen und vielen klugen Sätzen auf, wie zum Beispiel: „…dass die unangenehme Wahrheit ein Baum ist, der angenehme Früchte tragen kann…“ (S.38) oder „…Es ist das Wesen der Sünde, dass sie uns Vergnügen bereitet, sonst hätten wir weniger Mühe, sie zu meiden…“ (S.161) oder auch „…Ich bin das, was Gott geschaffen hat und was ich aus dem Material, das er bereitgestellt hat, gemacht habe…“ (S.172).
Hugh de Singleton ist ein sehr sympathischer Mann. Er ist gewissenhaft, ehrlich, bescheiden und äußerst selbstkritisch. Er ist davon überzeugt, ein guter Chirurg zu sein, schätzt aber seine Fähigkeiten als Ermittler als sehr gering ein. Lord Gilbert sieht das anders und so macht Hugh sich, wenn auch zunächst widerwillig, auf die Suche nach dem Mörder. Sein Gerechtigkeitssinn und seine Neugier treiben ihn an.
Der Fall erweist sich als knifflig, da die Morde schon einige Monate zurückliegen, aber Hugh kommt der Lösung durch gute Beobachtungsgabe und gewiefte Fragestellungen Stück für Stück näher. Auch sein umfangreiches medizinisches Wissen ist bei der Spurensuche sehr hilfreich, außerdem kommt ihm ab und an der Zufall zu Hilfe.
Die Handlung ist durchweg fesselnd, eine nicht vorhersehbare Wendung im letzten Drittel des Buches katapultiert die Spannung noch einmal kräftig nach oben.
Es hat mir großen Spaß gemacht, Hugh de Singleton durch diese spannende und humorvolle Geschichte zu begleiten und freue mich schon sehr auf seinen nächsten Fall.