Ulrich Schacht erzählt fesselnd über Menschen, die aus der Norm fallen, über Verletzungen, die nicht nur aus Erfahrungen, sondern auch aus deren Vergessen herrühren. Er konfrontiert uns mit Personen, die mit lakonischer Komik ihre Geschichte erzählen, die dann Teil einer neu entdeckten gemeinsamen Geschichte wird.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Ulrich Schachts Gedichte, Erzählungen und Essays haben die Verfechter eines starren Links-Rechts-Schemas immer verwirrt, freut sich Rezensent Hans Christoph Buch. Schacht, der in der DDR jahrelang im Gefängnis saß und später in der Bundesrepublik als Redakteur für die "Welt" arbeitete, entziehe sich mit seinen Prosatexten jeglicher "ideologischen Schwarzweißmalerei". An diesem Erzählband könne man es überprüfen, so Buch. Die einzelnen Texte gruppierten sich um die Fragmente eines autobiografischen Romans, der von Stasi-Spitzeln, Gefängnis und Emigration handle. Buch gefallen diese Erzählungen immer dann am besten, wenn es Schacht "vor Wut die Sprache verschlägt", und er ganz kunstlos die Dinge beschreibt wie sie waren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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