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Der größte Politskandal unserer Zeit - die Trump-Russland-Connection
Dezember 2016. Der Guardian-Journalist Luke Harding trifft unauffällig den ehemaligen MI6-Agenten Christopher Steele in London, um mit ihm über die Russlandverbindungen des neu gewählten Präsidenten Donald Trump zu sprechen. Der Russlandexperte empfiehlt ihm, der Spur von Geld und Sex zu folgen. Kurz darauf tritt ein von Steele verfasstes Dossier zur Trump-Russland-Connection den wohl größten Politskandal in der jüngeren Geschichte los. Harding geht - wie auch das FBI und der US-Sonderermittler Robert Mueller - den…mehr

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Produktbeschreibung
Der größte Politskandal unserer Zeit - die Trump-Russland-Connection

Dezember 2016. Der Guardian-Journalist Luke Harding trifft unauffällig den ehemaligen MI6-Agenten Christopher Steele in London, um mit ihm über die Russlandverbindungen des neu gewählten Präsidenten Donald Trump zu sprechen. Der Russlandexperte empfiehlt ihm, der Spur von Geld und Sex zu folgen. Kurz darauf tritt ein von Steele verfasstes Dossier zur Trump-Russland-Connection den wohl größten Politskandal in der jüngeren Geschichte los. Harding geht - wie auch das FBI und der US-Sonderermittler Robert Mueller - den Vorwürfen weiter nach und enthüllt im Laufe seiner Recherchen verdächtige Interessenverbindungen und illegale Aktivitäten, deren Ausmaß selbst die Watergate-Affäre weit in den Schatten stellen. Luke Harding schildert, wie weit die Beziehungen zwischen Trump, seiner Familie, seinen Firmen, seinen engsten Beratern und Putins Russland reichen - und dass Trump nach Lage der Dinge nie hätte Präsident werden dürfen.

Autorenporträt
Harding, Luke
Luke Harding ist britischer Journalist und Buchautor. Für seine Berichterstattung als Russland-Korrespondent der Zeitung The Guardian in den Jahren 2007 bis 2011 wurde er 2014 mit dem angesehenen James Cameron Memorial Trust Award ausgezeichnet. Die russische Regierung verwies ihn im Jahr 2011 des Landes; dies war der erste derartige Fall seit dem Ende des Kalten Kriegs.Luke Harding hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, so über den Fall Litwinenko, den russischen Mafiastaat, über WikiLeaks und über Edward Snowden. Seine Bücher wurden in dreißig Sprachen übersetzt, die Bücher über WikiLeaks und Snowden verfilmt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.01.2018

Damoklesschwert über dem Weißen Haus
Luke Harding über russische Einflussnahme auf die Präsidentenwahl 2016 in Amerika

Wir stellen fest, dass der russische Präsident Wladimir Putin im Jahr 2016 eine Kampagne zur Beeinflussung der amerikanischen Präsidentenwahl anordnete. Russlands Ziele waren es, das Vertrauen der amerikanischen Bürger in den demokratischen Prozess der Vereinigten Staaten zu untergraben, Ministerin Clinton zu verunglimpfen und ihre Aussichten auf eine Wahl zur Präsidentin zu beeinträchtigen." Das ist die Quintessenz eines Berichts, den drei amerikanische Nachrichtendienste im Januar 2017 im Auftrag Präsident Obamas angefertigt und den sie auch dem gewählten Präsidenten Donald Trump vorgelegt haben, dem mutmaßlich Begünstigten der russischen Einflussnahme.

Seither steht die Frage im Raum, ob Trump tatsächlich dank russischer Machenschaften ins Weiße Haus gelangt ist. Mehrere Ausschüsse des Kongresses gehen der Frage nach, ob es Absprachen zwischen hohen Mitgliedern der Wahlkampfmannschaft Trumps und russischen Abgesandten, die mutmaßlich im Auftrag des Kremls handelten, gegeben hat - und ob Trump davon möglicherweise wusste. Erst vor ein paar Tagen wurde ausgerechnet dessen früherer Chefideologe Bannon mit dem vernichtenden Urteil zitiert, ein Treffen mit einer russischen Anwältin, bei dem es um Material gegen die Kandidatin Clinton gegangen sein soll und an dem Sohn, Schwiegersohn und Trumps Kampagnenleiter teilgenommen hatten - das Treffen wird nicht bestritten -, sei Verrat gewesen, unpatriotisch und "dumme Scheiße". Ein Sonderermittler, der frühere FBI-Direktor Robert Mueller, hat mittlerweile erste Anklagen erhoben. Seine Ermittlungen hängen wie ein Damoklesschwert über dem Weißen Haus.

Der Journalist Luke Harding, der für den britischen "Guardian" auch aus Moskau berichtet hatte, ist den Einmischungsvorwürfen nachgegangen; der Titel seines Buches, "Verrat", gibt wieder, zu welchem Schluss er gelangt ist. Er zeichnet die politischen und die kommerziellen Interessen maßgeblicher Leute aus dem Umfeld Trumps nach und beschreibt ihre Rolle in dem von ihm so genannten "Komplott". Im Zentrum stecken der - mutmaßlich vom Kreml angeordnete - elektronische Angriff auf Daten der Demokratischen Partei und deren spätere Veröffentlichung durch die Enthüllungsplattform Wikileaks. Das wiederum hat die "Russland-Affäre" richtig ins Rollen gebracht; die Sicherheitsbehörden waren auf den Plan gerufen.

Einen wichtigen Platz nimmt Trumps wirtschaftliches Imperium ein, und zwar so, dass der Verdacht von Geldwäsche mehr als nur vage angedeutet wird. Der Trump-Tower wird als Zufluchtsort für russische Gangster geschildert. Harding stützt sich in seinen Recherchen wesentlich auf ein "Dossier" des Briten Christopher Steele, eines ehemaligen britischen MI6-Agenten, der nach seinem Ausscheiden "Nachrichten" für private Kunden gesammelt hat. Die Veröffentlichung einzelner Teile des Dossiers sorgten seinerzeit für Aufsehen; sie wurden teils für glaubwürdig, teil für unglaubwürdig gehalten. Harding ist von der Qualität der Nachforschungen Steeles überzeugt, die letztlich auf den Verdacht hinauslaufen, Trump sei erpressbar: "Es handelt sich um eine große Sache, echt gewaltig." Dieser Sache ging auch der FBI-Direktor James Comey nach - bis Trump ihn im Mai 2017 entließ. Mit der Entlassung Comeys, in dem der Autor einen tadellosen Beamten sieht, der seine Pflicht tat, hat sich Trump keinen Gefallen getan. Denn sie ließ die öffentliche Aufmerksamkeit für die Affäre nur noch größer werden.

Trump, der seit dem Jahr 2008 regelmäßig Informationen mit dem Kreml austauschte, hat sich immer wieder lobend, ja bewundernd über Putin geäußert. Aber die amerikanische Russland-Politik hat sich unter ihm nicht grundlegend verändert; es ist nicht über eine Männerfreundschaft zu neuer Eintracht zwischen beiden Ländern und zur Anerkennung von Einflusszonen gekommen. Wenn es das Ziel der russischen Einmischung gewesen sein soll, dass die Vereinigten Staaten die gegen Russland verhängten Sanktionen wieder aufheben, was von einer Regierung Clinton nicht zu erwarten war, dann war die ganze Operation erfolglos. Als Konsequenz der Russland-Affäre, genauer: als Konsequenz des Bekanntwerdens des Ausmaßes der Einmischung, ist festzuhalten: Der Kongress hat im Sommer 2017 fast einstimmig ein neues Sanktionsgesetz gegen Russland verhängt; der Präsident ist eingemauert, jedwede amerikanisch-russische Annäherung ist ihm verwehrt. Trump hat sich vehement gegen Unterstellungen verwahrt, es habe, womöglich mit seiner Billigung, Absprachen mit Russland gegeben. Das sei eine beispiellose Hexenjagd. Aber mindestens so beispiellos ist der Versuch russischer Einflussnahme auf den urdemokratischen Prozess politischer Willensbildung in den Vereinigten Staaten. Harding hält es mit seinem Informanten Steele. Der hatte über die Mit- und Zuarbeiter Trumps gesagt: "Sie lügen alle." Wie steht es um die Glaubwürdigkeit des Präsidenten?

KLAUS-DIETER FRANKENBERGER

Luke Harding: Verrat. Geheime Treffen, schmutziges Geld und wie Russland Trump ins Weiße Haus brachte, Siedler Verlag, München 2017, 360 Seiten.

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"Ein Sachbuch wie ein Politthriller." 3sat Kulturzeit