Die Küche des Mittelmeerraums ist ohne Olivenöl nicht zu denken. So alt wie die Kultur der Mittelmeervölker ist auch der Anbau von Olivenbäumen und die Verarbeitung der Oliven zu Olivenöl. Die griechischen Phokäer kamen um 600 vor unserer Zeitrechnung aus Kleinasien an die Küsten der Provence und brachten den Olivenbaum mit. Unter der Herrschaft der Römer wurden überall Olivenhaine gepflanzt, an den Berghängen in Terrassen angelegt, die heute vielfach noch zu sehen sind. Das Olivenöl hat in den nördlichen Breitengraden nur zögernd Einzug gehalten, noch immer bestehen Vorurteile, es sei nicht zum hohen Erhitzen zu gebrauchen. Dabei ist es die gesündeste aller Fettsubstanzen und zudem geschmacklich wie ein Gewürz zu verwenden. Außerdem ist es das einzige Speiseöl, das ein reiner Fruchtsaft ist. Pierre Jamard führt uns mit seinen Rezepten nicht nur in die Welt der mediterranen Küche ein, er erzählt auch Geschichten zu den Gerichten und ihren Ursprüngen, er mischt sich unter die Leute und vergleicht Rezepte verschiedener Epochen. So ist für ihn die Verwendung von Olivenöl ein Teil des kulturellen alltäglichen Lebens, zu dem das (oft gemeinsame) Kochen gehört, ebenso wie das Einkaufen auf Wochenmärkten statt im Supermarkt, der Bezug von regionalem, möglichst biologischem Gemüse, der direkte Kontakt zu den Bauern, Fischern, Fleischern und Händlern. Und natürlich das genüssliche Essen: allein, mit Kindern, mit Freunden, in der Küche, im Garten oder am Strand.