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Diese reich bebilderte Geschichte von Versailles verbindet Kunst und Pracht einer weltweit einzigartigen Schloßanlage mit dem Schicksal von Monarchen, Mätressen, Aristokraten und letztlich der gesamten französischen Nation seit den Tagen des Sonnenkönigs bis ins 20. Jahrhundert. Auf die Frage Ludwigs XV. "Wie finden Sie meine Feste in Versailles?" wagte sein Finanzminister Abbé Terray die Antwort: "Majestät, ich finde sie ... unbezahlbar." Unbezahlbar war im Grunde genommen bereits die gesamte Anlage des Schlosses, die von Ludwig XIV., dem Sonnenkönig, ins Werk gesetzt wurde und deren Pracht…mehr

Produktbeschreibung
Diese reich bebilderte Geschichte von Versailles verbindet Kunst und Pracht einer weltweit einzigartigen Schloßanlage mit dem Schicksal von Monarchen, Mätressen, Aristokraten und letztlich der gesamten französischen Nation seit den Tagen des Sonnenkönigs bis ins 20. Jahrhundert. Auf die Frage Ludwigs XV. "Wie finden Sie meine Feste in Versailles?" wagte sein Finanzminister Abbé Terray die Antwort: "Majestät, ich finde sie ... unbezahlbar." Unbezahlbar war im Grunde genommen bereits die gesamte Anlage des Schlosses, die von Ludwig XIV., dem Sonnenkönig, ins Werk gesetzt wurde und deren Pracht der Stadt Versailles bis in unsere Tage zu Weltruhm verhelfen sollte.
Uwe Schultz erzählt die faszinierende Geschichte eines einzigartigen Ensembles von Gebäuden und Gärten, aber natürlich auch die Geschichte von Herrschern, höfischen Intrigen und Politik, von einer im Fest gefesselten Aristokratie, von Kunst und Kurtisanen. Der Autor führt durch die Prunkgemächer und Parks, vorbei an Wasserspielen und Grotten und beschreibt, wie sehr diese Anlagen, geboren aus dem Geist machtvoller Repräsentation, mit Glanz und Elend der Mächtigen Frankreichs für Jahrhunderte aufs engste verwoben waren. So bietet diese Geschichte von Versailles zugleich eine kleine französische Geschichte - ein Lesevergnügen für jeden, der sich für Geschichte und Kultur unserer französischen Nachbarn interessiert...
Autorenporträt
Uwe Schultz, Dr. phil., war von 1976 bis 1994 Leiter der Hauptabteilung Kulturelles Wort beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt am Main. 1966 erhielt er den Kurt-Magnus-Preis der Deutschen Rundfunkanstalten, 1999 den Preis des deutsch- französischen Kulturrats für Essayistik. Er arbeitet heute freiberuflich in Paris. Von ihm ist im Verlag C.H.Beck lieferbar: "Das Fest" (1988); "Mit dem Zehnten fing es an" (31992); "Die Hauptstädte der Deutschen" (1993); "Große Prozesse" (32000); "Große Verschwörungen" (1998).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.06.2002

Europa

"Versailles. Die Sonne Frankreichs". Verlag C.H. Beck, München 2002. 192 Seiten mit 62 Abbildungen, davon 40 in Farbe, und zwei Pläne. 19,90 Euro. ISBN 3-406-48726-2

Selten ist eine Sehenswürdigkeit so anschaulich mit der politischen, sozialen und kulturellen Zeitgeschichte verküpft worden wie Schloß und Park von Versailles in diesem liebevoll ausgestatteten Buch. Dabei gehört die Anlage nicht einmal zu jenen Attraktionen, die das Herz jedes Touristen höher schlagen lassen, gar erwärmen. Zu abweisend wirkt die Person des von Machtwillen und Selbstdarstellungsdrang beherrschten Sonnenkönigs Ludwig XIV.: "L'etat c'est moi!" Doch nach der Lektüre des Buches sprechen Schloß und Park deutlicher und lebendiger zum Besucher, der die außergewöhnliche Struktur einer Persönlichkeit begreift, die nicht nur alle Menschen unter seinen Willen zu zwingen wünscht. Wasserläufe werden mit Millionenaufwand umgeleitet (sechstausend Soldaten starben dabei am Sumpffieber), ganze Wälder in Kübeln nach Versailles verfrachtet, mit unvorstellbarer Selbstverständlichkeit wirft sich der Monarch der Vormacht Europas auch zum Herrn des Klimas und der Jahreszeiten auf. Und bekommt die Kraft des Faktischen zu spüren: Das Wasserzufuhr nach Versailles ist so teuer, daß die Fontänen sofort abgestellt werden, wenn ihnen der König den Rücken kehrt. So stellt sich heraus, daß die Maitressen-Wirtschaft des Königs fast noch ein preiswertes Vergnügen im Vergleich zu seiner Schloß-, Park- und Wasser-Passion gewesen ist. (H.E.R.)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Barockmusik hat Konjunktur, weiß Hans Pleschinski, weil sie in unserer unübersichtlichen hektischen Zeit etwas Grundsolides und zugleich Effektvolles, Erhebendes hat. Diesem Boom im Musiksektor entspricht eine Flut an Veröffentlichungen über die Barockkünste: Musik, Malerei und Architektur. Der Kulturessayist, wie Pleschinski ihn nennt, Uwe Schultz hat nun ein reich bebildertes Buch über das Schloss und die Parkanlage von Versailles vorgelegt; Schulz berichtet darin, so Pleschinski, über die Vorgeschichte, die Bauplanung, die Motive und Zusammenhänge, die später das "System Versailles" ergeben sollten, wobei man sich Ludwig XIV. als eine Art Pharao vorzustellen hat, für den rund 40.000 Arbeiter am Bau schufteten, was den Staat aber keineswegs ruinierte, wie Pleschinski bemerkt, sondern im Gegenteil die vorindustrielle Produktion ankurbelte. Auch war das Schloss nicht so kalt und pompös, wie es heute wirke, meint Pleschinski, teilweise seien dort täglich 6000 Leute hingepilgert und eingelassen worden - es war also sehr viel volksnaher, als man heute meint. Das Buch plaudert darüber hinaus eine Menge hübsche Details aus der intimeren Schlossgeschichte aus, verrät der Rezensent, der sich allerdings unzufrieden mit der Darstellung der höfischen Kultur zeigt: Literatur, Musik, Malerei seien leider kaum berücksichtigt worden.

© Perlentaucher Medien GmbH