Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,8, Hochschule Offenburg (Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Problemstellung:
Die Aktie als private Geldanlageform hat gerade in Deutschland lange Zeit ein stiefmütterliches Dasein fristen müssen. Zu hoch war die Risikoaversion der deutschen Haushalte, als dass eine breite Akzeptanz für diese volatilen Beteiligungspapiere entstehen konnte. In den 50er und 60er Jahren wurde versucht, mit Subventionen seitens der Bundesregierung sog. Volksaktien für den privaten Anleger attraktiv zu machen ohne Erfolg. Viele Privatanleger, die sich in den 80er Jahren dann doch zögerlich für ein Aktienengagement entschieden hatten, wurden durch den Börsencrash im Oktober 1987 abgestraft.
Die ersten aufkeimenden Anzeichen einer Aktienkultur in Deutschland waren so gleich wieder zerstört und die Skeptiker dieser Geldanlageform fühlten sich bestätigt. Dies änderte sich erst, als die Deutsche Telekom 1996 mit immensem medialen Aufwand ihren auf Privatanleger zugeschnittenen Börsengang vorbereitete. Plötzlich waren Aktien in aller Munde. Die Aktie mit ihrer hohen Rendite wurde sogar als Antwort auf die schwächelnde staatliche Altersvorsorge angepriesen. Leider machte der dramatische Kurseinbruch um die Jahrtausendwende diese Wunschvorstellungen zunichte. Was war geschehen? Im Grunde fehlte dem Privatanleger häufig bereits das Basiswissen, um die Vorgänge, welche sich an den Börsen abspielen, nachvollziehen zu können. Darüber hinaus besaßen die wenigsten der Privatinvestoren überhaupt eine konkrete Anlagestrategie. Jeder IPO (= Initial Public Offering) wurde mitgemacht, jedem Kauftipp von selbsternannten Börsengurus gefolgt. Irgendwann konnten die hohen Bewertungen nicht mehr fundamental gerechtfertigt werden. Hinzu kamen Bilanzskandale und Anlegertäuschungen seitens der Unternehmen. Die Gier schlug aufgrund erster Kursrückgänge, welche durch Verkäufe professioneller Anleger verursacht wurden, plötzlich in Angst um. Innerhalb von eineinhalb Jahren fiel bspw. der allumfassende Nemax-all-share-Index um 90%.
Bereits an der im Vergleich zu anderen Aktienmärkten relativ kurzen Historie des deutschen Aktienmarktes kann man erkennen, dass solide Kenntnisse über die Funktionsweise des Aktienhandels von Nöten sind, wenn hohe Verluste vermieden und auf lange Sicht Geld verdient werden soll. Deutlich wird auch, dass nicht nur Fakten die Kurse bewegen. Die Tatsache, dass an den Börsen Menschen die Angebots- und Nachfragesituation bestimmen, darf nicht außer Acht gelassen werden. Menschen handeln nicht immer rational, sondern lassen sich mitunter auch stark von Emotionen leiten. In Volkswirtschaften, welche früher eine ausgeprägte Aktienkultur hervorbrachten (insbesondere in den USA), wird diese Erkenntnis bestätigt. Erinnert sei an den Börsencrash im Oktober 1929 an der New Yorker Wallstreet. Auch hier waren extreme Kursgewinne angeheizt durch bedenkenlose Kreditvergabe der Banken vorausgegangen. Durch die darauf folgenden ebenso extremen Kursrückgänge z.B. fielen Chrysler Aktien von 135 Dollar auf 5 Dollar, oder General Motors Aktien von 92 Dollar auf 1,25 Dollar wurde eine weltweite wirtschaftliche Depression ausgelöst die Weltwirtschaftskrise. Eine Vielzahl von Konkursen, Arbeitslosen und sogar Selbstmorde von Aktienhändlern waren die Folge.
Sicherlich wäre es vermessen zu behaupten, dass Kursbewegungen einzig und allein auf die Psychologie zurückzuführen sind. Die Anleger sind ihr nicht komplett ausgeliefert. Für die Tatsache, dass Kurse schwanken, gibt es auch andere Gründe, wie der ungleiche Informationsfluss (bspw. beim Insider im Gegensatz zum Privatanleger) in Kombination mit der durch den organisierten Börsenhandel möglichen hohen Reaktionsgeschwindigkeit der Anleger auf diese Informationen. Dennoch ist de...
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Die Aktie als private Geldanlageform hat gerade in Deutschland lange Zeit ein stiefmütterliches Dasein fristen müssen. Zu hoch war die Risikoaversion der deutschen Haushalte, als dass eine breite Akzeptanz für diese volatilen Beteiligungspapiere entstehen konnte. In den 50er und 60er Jahren wurde versucht, mit Subventionen seitens der Bundesregierung sog. Volksaktien für den privaten Anleger attraktiv zu machen ohne Erfolg. Viele Privatanleger, die sich in den 80er Jahren dann doch zögerlich für ein Aktienengagement entschieden hatten, wurden durch den Börsencrash im Oktober 1987 abgestraft.
Die ersten aufkeimenden Anzeichen einer Aktienkultur in Deutschland waren so gleich wieder zerstört und die Skeptiker dieser Geldanlageform fühlten sich bestätigt. Dies änderte sich erst, als die Deutsche Telekom 1996 mit immensem medialen Aufwand ihren auf Privatanleger zugeschnittenen Börsengang vorbereitete. Plötzlich waren Aktien in aller Munde. Die Aktie mit ihrer hohen Rendite wurde sogar als Antwort auf die schwächelnde staatliche Altersvorsorge angepriesen. Leider machte der dramatische Kurseinbruch um die Jahrtausendwende diese Wunschvorstellungen zunichte. Was war geschehen? Im Grunde fehlte dem Privatanleger häufig bereits das Basiswissen, um die Vorgänge, welche sich an den Börsen abspielen, nachvollziehen zu können. Darüber hinaus besaßen die wenigsten der Privatinvestoren überhaupt eine konkrete Anlagestrategie. Jeder IPO (= Initial Public Offering) wurde mitgemacht, jedem Kauftipp von selbsternannten Börsengurus gefolgt. Irgendwann konnten die hohen Bewertungen nicht mehr fundamental gerechtfertigt werden. Hinzu kamen Bilanzskandale und Anlegertäuschungen seitens der Unternehmen. Die Gier schlug aufgrund erster Kursrückgänge, welche durch Verkäufe professioneller Anleger verursacht wurden, plötzlich in Angst um. Innerhalb von eineinhalb Jahren fiel bspw. der allumfassende Nemax-all-share-Index um 90%.
Bereits an der im Vergleich zu anderen Aktienmärkten relativ kurzen Historie des deutschen Aktienmarktes kann man erkennen, dass solide Kenntnisse über die Funktionsweise des Aktienhandels von Nöten sind, wenn hohe Verluste vermieden und auf lange Sicht Geld verdient werden soll. Deutlich wird auch, dass nicht nur Fakten die Kurse bewegen. Die Tatsache, dass an den Börsen Menschen die Angebots- und Nachfragesituation bestimmen, darf nicht außer Acht gelassen werden. Menschen handeln nicht immer rational, sondern lassen sich mitunter auch stark von Emotionen leiten. In Volkswirtschaften, welche früher eine ausgeprägte Aktienkultur hervorbrachten (insbesondere in den USA), wird diese Erkenntnis bestätigt. Erinnert sei an den Börsencrash im Oktober 1929 an der New Yorker Wallstreet. Auch hier waren extreme Kursgewinne angeheizt durch bedenkenlose Kreditvergabe der Banken vorausgegangen. Durch die darauf folgenden ebenso extremen Kursrückgänge z.B. fielen Chrysler Aktien von 135 Dollar auf 5 Dollar, oder General Motors Aktien von 92 Dollar auf 1,25 Dollar wurde eine weltweite wirtschaftliche Depression ausgelöst die Weltwirtschaftskrise. Eine Vielzahl von Konkursen, Arbeitslosen und sogar Selbstmorde von Aktienhändlern waren die Folge.
Sicherlich wäre es vermessen zu behaupten, dass Kursbewegungen einzig und allein auf die Psychologie zurückzuführen sind. Die Anleger sind ihr nicht komplett ausgeliefert. Für die Tatsache, dass Kurse schwanken, gibt es auch andere Gründe, wie der ungleiche Informationsfluss (bspw. beim Insider im Gegensatz zum Privatanleger) in Kombination mit der durch den organisierten Börsenhandel möglichen hohen Reaktionsgeschwindigkeit der Anleger auf diese Informationen. Dennoch ist de...
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