In "postfaktischen" Zeiten haben Verschwörungstheorien Konjunktur. Wenn im politischen Diskurs Tatsachen zur Nebensache werden, greifen Menschen verstärkt zu einfachen Erklärungen für vielschichtige Phänomene, suchen nach "Schuldigen" anstatt nach Ursachen. Häufig sind die Vorstellungen geprägt von einem tiefen Misstrauen gegenüber politischen Institutionen und Mainstream-Medien sowie gleichzeitig durch die Ablehnung der Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen. Bernd Harder stellt einige wichtige historische und aktuelle Verschwörungstheorien vor. Er zeigt, wie die Berufung auf "alternative Fakten" funktioniert, welche Bedürfnisse dabei bedient werden und warum es so schwierig ist, die Anhänger davon zu überzeugen, dass sie falsch liegen. Der vierte Band der Reihe Kritikpunkt.e stellt die Fragen zusammen, die an eine Theorie oder einen Erklärungsansatz gestellt werden müssen, um zu entscheiden, ob wir es mit einer neuen, außergewöhnlichen, aber fruchtbaren Idee bzw. Kritik an vorherrschenden Auffassungen und Verhältnissen zu tun haben oder mit einer Verschwörungstheorie, die auf "alternativen Fakten" basiert, die einer Überprüfung nicht standhalten.