Die Studie schließt eine Lücke in der Gesellschaftstheorie der hermeneutischen Wissenssoziologie. Sie versteht soziale Welten als sozialstrukturelle Teilzeitwelten mit Teilzeitzugehörigkeiten, die von ihren Angehörigen regelmäßig als Milieus der Vergemeinschaftung interpretiert werden.Die Angehörigen sozialer Welten produzieren gemeinsam die Organisationsprinzipien und Wissensbestände, die es ihnen ermöglichen, 'innerweltlich' zu handeln und die Grenzen ihrer Handlungswelten zu überbrücken. Darius Zifonun zeigt in "Versionen. Soziologie sozialer Welten", dass soziale Welten als Building Blocks der Sozialstruktur fungieren und zeichnet nach, welchen Beitrag ethnische Klassifikation und ethnische Differenzierung zur Ordnungsbildung leisten. Auf Grundlage detaillierter Fallanalysen wird dargestellt, wie sich in Teilzeitwelten mit ihren Teilzeitzugehörigkeiten Versionen von Wissensbeständen ausformen. Werden soziale Welten von ihren Angehörigen als Sphären der Zusammengehörigkeit interpretiert, wandeln sie sich zu Milieus mit zugehörigen Moralpolitiken. Wo soziale Welten aufeinandertreffen, öffnen sich Arenen der Konfliktbewältigung. In sozialen Welten, Milieus und Arenen sind die Handelnden fortlaufend zum Management soziologischer Ambivalenz aufgefordert: dazu, die Widersprüche und Paradoxien ihrer Existenz kommunikativ und handlungspraktisch zu bewältigen. Die Studie zur Pluralisierung der sozialen Lebenswelt treibt das Forschungsprogramm der hermeneutischen Wissenssoziologie weiter voran.