Die Autorin untersucht Anreizwirkungen des DRG-Abrechnungssystems auf die medizinische Versorgung von Personen mit geistiger und Mehrfachbehinderung. Im Krankenhausbereich erwiesen sich eine mangelhafte Pflegeversorgung, Wissensdefizite in der Behindertenmedizin und ein defizitärer Informationsaustausch zwischen den Akteuren als relevante Faktoren. Die Qualität der medizinischen Versorgung der Zielgruppe im Krankenhaus hat sich nach der DRG-Einführung zwar nicht verschlechtert. Gleichzeitig weisen die empirischen Daten aber auf eine versteckte Patientenselektion und Leistungsverlagerung der Krankenhäuser auf. Es sollten rechtzeitig geeignete Maßnahmen getroffen werden, um die Versorgungsprobleme zu entschärfen und gemeinwirtschaftlichen Kosten zu senken.