Berlusconi ist weg. Die Desillusionierung bleibt. Ab den 1950er Jahren haben aus einer langen Tradition der arkadischen Sehnsucht heraus die Menschen nördlich der Alpen in Italien ein Land sehen wollen, in dem das Leben spielerischer, authentischer, genießerischer, weniger bürgerlichen und kapitalistischen Zwängen unterworfen ist. Das führte während der 80er Jahre zu einem literarischen Italien-Hype im deutschsprachigen Raum. Mittlerweile ist der Zauber verflogen, die Italiener haben an Charme eingebüßt.
Karin Fleischanderls Blick auf die Literatur Italiens ist daher auch ein nostalgischer. Sie ergründet das Spielerische in der italienischen Nachkriegsliteratur und stellt fest, dass von Ariost über Pirandello bis hin zu Sciascia und Manganelli die italienischen Dichter beschrieben haben, was es heißt, in einer Scheinwelt gefangen zu sein. Das Lustvolle, Spielerische, Chaotisch-Freigeistige scheint ein dem Italienischen wesentlicher Charakterzug zu sein.
Doch ist das Leben nur einSpiel? Das Fortschreiben einer elitären, barocken Literaturtradition unterminiert mitunter die zeitkritische Hinterfragung der Wirklichkeit, die Bildung einer vom Volk getragenen literarischen Sprache, die Stimme der Frauen. In Verspieltes Italien untersucht die Übersetzerin und Kritikerin Karin Fleischanderl bis dato Randphänomen gebliebene "Spielarten" der italienischen Literatur wie die Texte des Neo-Realismus und der Neo-Avantgarde oder die feministischen Literatur ebenso wie die "neue italienische Lyrik" der 1980er Jahre, die "internationalistische" Belletristik der letzten Dekaden und die späte, dafür außerordentlich markttaugliche Genese der italienischen Krimi-Literatur.
Karin Fleischanderls Blick auf die Literatur Italiens ist daher auch ein nostalgischer. Sie ergründet das Spielerische in der italienischen Nachkriegsliteratur und stellt fest, dass von Ariost über Pirandello bis hin zu Sciascia und Manganelli die italienischen Dichter beschrieben haben, was es heißt, in einer Scheinwelt gefangen zu sein. Das Lustvolle, Spielerische, Chaotisch-Freigeistige scheint ein dem Italienischen wesentlicher Charakterzug zu sein.
Doch ist das Leben nur einSpiel? Das Fortschreiben einer elitären, barocken Literaturtradition unterminiert mitunter die zeitkritische Hinterfragung der Wirklichkeit, die Bildung einer vom Volk getragenen literarischen Sprache, die Stimme der Frauen. In Verspieltes Italien untersucht die Übersetzerin und Kritikerin Karin Fleischanderl bis dato Randphänomen gebliebene "Spielarten" der italienischen Literatur wie die Texte des Neo-Realismus und der Neo-Avantgarde oder die feministischen Literatur ebenso wie die "neue italienische Lyrik" der 1980er Jahre, die "internationalistische" Belletristik der letzten Dekaden und die späte, dafür außerordentlich markttaugliche Genese der italienischen Krimi-Literatur.