Ein Fluss fließt von der Quelle ins Meer. Ein Paar trennt sich. Menschen werden beerdigt und andere neu geboren. In Julia Trompeters Gedichten geht es um das große Ganze: um Beziehungen, Landschaften, Alltag und Philosophie. Mal humorvoll, mal melancholisch führt die Autorin vor, dass Sprachspiel und Formstrenge sich nicht widersprechen müssen. Die experimentelleren Gedichte erweitern den sprachlichen Raum, Öffnen ihn für andere Tonfälle und leiten hin zum großen und sicheren Ernst der lebensphilosophischen Mutter- und Generationenbetrachtungen. Das titelgebende »versprengte Herz« kann zerstörerisch sein, aber auch wieder Neues hervorbringen.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Abschied und Aufbruch kennzeichnen für Rezensent Björn Hayer den neuen Lyrikband von Julia Trompeter. "Ich mülle Zeichen" steht für ihn denn auch als große Gemeinsamkeit über den Gedichten, die die Sehnsüchte in einer zerfallenden Welt entlarven sollen, mit denen sich das Subjekt am Leben festklammert, findet der Rezensent. Das "feine Wortspiel dieser anmutigen Verse" sei aber nicht nur schwermütig, schreibt Hayer, sondern zuweilen auch heiter. Was die Texte von Trompeter für den Rezensenten besonders wertvoll macht, ist die Glaubwürdigkeit und der Mut, mit der die Dichterin persönliche Verluste thematisiert und über den Abschied immer wieder den Absprung in die Zukunft schafft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine Mischung aus Verspieltheit, Melancholie und Lebensnähe. Krass! Julia Trompeter findet immer weider neue verblüffende Formen und einen so heutigen wie berührenden Herz-Ton.«Mirko Bonné