Die vorliegende Arbeit nimmt die aktuelle Diskussion in Neurowissenschaften und Philosophie zum Problem der Willensfreiheit auf und entwickelt eine theologisch-anthropologische Perspektive auf das Thema. Sie informiert klar gegliedert über unterschiedliche Positionen dieser interdisziplinären Debatte. Dabei erörtert sie die Hintergründe neurowissenschaftlicher Argumente und weist auf deren begriffliche und systematische Schwierigkeiten hin. Der Autor entwickelt unter Bezugnahme auf die neurowissenschaftliche Herausforderung in pointierter Weise einen philosophischen Begriff der Willensfreiheit. Er lehnt sich dabei an Robert Kane und den philosophischen Libertarismus an. Sodann wird im Ausgang von Luthers reformatorischen Hauptschriften ein theologisch-anthropologischer Freiheitsbegriff entfaltet. Sowohl das Problem des "versklavten Willens" als auch die Freiheit eines Christenmenschen in ihren unterschiedlichen Aspekten beschreibt der Autor ausführlich und differenziert. Christliche Freiheit wird als Phänomen des Lebens in der Zeit und in menschlichen Beziehungen beleuchtet. Analogien und Differenzen zu einem philosophischen Freiheitsbegriff und zu neurowissenschaftlichen Aspekten werden deutlich herausgestellt.
"Das Buch führt kenntnisreich und differenziert in die verschiedenen Perspektiven zur Frage der Willensfreiheit ein. [...] Was die Darlegungen zur neurologischen und philosophischen Diskussion der Willensfreiheit angeht, dürfte dieser Band sich gleichwohl als Fundgrube für jeden Theologen erweisen, der in den aktuellen Diskursen Orientierung sucht."
Christoph Raedel in: Theologische Beiträge 17-5, 48. Jahrgang (2017), 314-316
Christoph Raedel in: Theologische Beiträge 17-5, 48. Jahrgang (2017), 314-316