Gelbschwanz-Königsfische (Ordnung Perciformes) leben in tropischen und gemäßigten Gewässern der südlichen Hemisphäre. Sie können in Australien erfolgreich gezüchtet werden, so dass viele grundlegende Details der molekularen Grundlagen der Larvenentwicklung leicht untersucht werden können. Insbesondere der genaue molekulare Mechanismus der Keimdrüsenbildung ist aufgrund der Auswirkungen auf unser Verständnis der Gametenentwicklung von Interesse. Bislang ist der Mechanismus der Wanderung der primordialen Keimzellen (PGC), die zur Gonadenbildung bei allen perciformen Fischen führt, kaum bekannt. In dieser Studie haben wir drei Schlüsselgene aus dem Gelbschwanz-Königsfisch isoliert, die an der PGC-Migration beteiligt sein könnten, nämlich den Stromazell-abgeleiteten Faktor (SDF1), den Chemokinrezeptor 4 (CXCR4) und den Chemokinrezeptor 7 (CXCR7). Genexpressionsanalysen zeigen, dass sie während des gesamten Zeitraums von 1 bis 22 Tagen nach dem Schlüpfen kontinuierlich produziert werden und in den untersuchten Larvenstadien jeweils eine unterschiedliche Lokalisierung aufweisen. Zusammengenommen bieten diese Ergebnisse eine Plattform für weitere Studien über die molekulare Maschinerie der PGC-Wanderung von perciformen Fischen, die letztlich zur Entwicklung innovativer Ersatzbrutbestände für Südlichen Blauflossenthun führen sollen.