Schaut man sich die Geschichten und Gleichnisse im Neuen Testament etwas genauer an, stellt man fest, dass das Verhalten Jesu die Menschen damals provoziert hat. Der Grund lag vor allem darin, dass er nicht bereit war, sich an Normen und Gesetzen zu orientieren und zu tun, was "man" tut. Statt also zu verurteilen, versucht er, die Menschen, denen er begegnet oder die ihn aufsuchen, zu verstehen, sich in ihre Lage zu versetzen. Er geht auf sie zu, fragt sie: "Was willst du, dass ich dir tue?" Aus diesem Zuhören und Verstehen ergibt sich beim anderen eine Veränderung, eine Umkehr, ein Wandel zum Guten.Dass die Geschichten in der Bibel keineswegs Märchen von damals sind, sondern selten aktueller als in unserer Zeit, zeigen Anselm Grün und Bernd Deininger eindrücklich und spannend in diesem Buch. Sie machen deutlich, dass die Haltung Jesu - verstehen statt verurteilen - gerade in der heutigen Gesellschaft ein Weg sein kann, zu einem friedlicheren Miteinander zu gelangen.